Verkehrsbetriebe Baustart für neue Magdeburger Bahnstrecke
Noch vor Weihnachten 2017 beginnen die Arbeiten für die neue Nord-Süd-Verbindung der Straßenbahn in Magdeburg.
Magdeburg l Es wird ernst mit der Magdeburger Straßenbahn ins Neustädter Feld. Noch in der 51. Kalenderwoche 2017 sollen die ersten vorbereitenden Arbeiten für den nächsten Abschnitt der 2. Nord-Süd-Verbindung für die Straßenbahn beginnen. Das kündigt Tim Stein, Sprecher der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB), auf Volksstimme-Anfrage an.
Demnach wird zunächst auf der künftigen Strecke zwischen Lorenzweg und Mittagstraße die Baustelle eingerichtet. Hier waren im Lauf 2017 Kleingärten zurückgebaut worden, um Platz für den neuen Trassenabschnitt zu schaffen, der vom Adelheidring bis zum Hermann-Bruse-Platz führen soll. Anfang Januar 2018 startet dann der eigentliche Gleisbau, erklärt Stein weiter: „Der Boden wird ausgehoben und anschließend verdichtet.“
Im Lauf des Jahres werden dann die Schienen verlegt und Zäune zu den Nachbargrundstücken aufgestellt. Außerdem soll an der Albert-Vater-Straße/ Bundesstraße 1 ebenfalls in Vorbereitung auf die neue Trasse ein Telekom-Kabel verlegt werden. Von diesen Arbeiten wird der Straßenverkehr aber noch nicht betroffen sein, so der MVB-Sprecher.
Angesprochen auf die zuvor immer wieder getätigte Aussage, bis 2019 mit der kompletten Trasse von Reform bis zum Kannenstieg fertig sein zu wollen, räumt Tim Stein ein, dass dieser Termin nur schwerlich zu halten sein wird. Schließlich gibt es für den 5. Bauabschnitt zwischen Hermann-Bruse-Platz und Ebendorfer Chaussee noch gar kein Baurecht, weil das Planfeststellungsverfahren bislang nicht beendet ist. „Das wird sich noch hinziehen“, meint Stein.
In diesem Bereich wird am stärksten in privates Eigentum eingegriffen, entsprechend schwierig ist das Verfahren. Tim Stein rechnet aber damit, dass der Beschluss Anfang des Jahres vorliegen soll.
Für den 6. und letzten Abschnitt von der Ebendorfer Chaussee bis zur Endhaltestelle am Kannenstieg liegt dieser Beschluss zwar schon vor. Doch erst am vergangenen Wochenende endete die einmonatige Klagefrist. Ob gegen den Beschluss vorgegangen wird, konnte der MVB-Sprecher noch nicht sagen, da diese Information erst vom Gericht an die Planfeststellungsbehörde und von dort an das Verkehrsunternehmen geht.
Was das bislang angekündigte Fertigstellungsjahr 2019 angeht, haben die MVB zumindest aus finanzieller Sicht noch etwas Luft. Denn das sogenannte Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz wurde 2017 über das Jahr 2019 hinaus verlängert. Aus diesem werden 60 Prozent der gut 135 Millionen Euro Gesamtkosten für die Nord-Süd-Verbindung finanziert. Was mit den 30 Prozent Förderanteil des Landes Sachsen-Anhalt ist, müsse man noch sehen, so der MVB-Sprecher.
In insgesamt acht Abschnitten wird die zweite Nord-Süd-Verbindung gebaut. Die erste Teilstrecke wurde bereits 2004 am Europaring für den Straßenbahnverkehr freigegeben.