Verkehrskontrolle Falschparker auf Radweg zur Kasse gebeten
40 Parkverstöße wurden innerhalb von vier Wochen am Magdeburger Westring geahndet. Zuvor gab es Beschwerden und eine Anfrage im Stadtrat.
Magdeburg l Die signalrote Farbe des neuen Schutzstreifens für Fahrradfahrer am Magdeburger Westring war noch nicht ganz trocken, da wurde schon geunkt, dass dessen Wirkung wohl eher minimal wäre. Im September 2019 war das und tatsächlich stehen seitdem regelmäßig Autos auf dem eigentlich für Radfahrer reservierten Streifen. Besonders beim Kurznachrichtendienst Twitter dokumentierten verärgerte Radfahrer die Falschparker und appellierten an das Ordnungsamt, doch einmal öfter die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung in diesem Bereich zu kontrollieren. Bislang anscheinend jedoch ohne merklichen Erfolg.
In der Stadtratssitzung im Februar hatte nun auch noch Grünen-Stadträtin Madeleine Linke eine Anfrage an die Verwaltung zu dem Problem gestellt. Wie oft dort kontrolliert werde und wie viele Verstöße dabei bislang festgestellt worden sind, wollte sie unter anderem wissen. Auch Fragen zu abgeschleppten Fahrzeugen oder einer möglichen Verlängerung des Schutzstreifens bis zum Schulgebäude stellte sie.
Wenige Tage später hat die Stadtverwaltung nun am Dienstag mitgeteilt, dass das Ordnungsamt den Bereich in den vergangenen vier Wochen bereits besonders ins Visier genommen habe. Dabei seien insgesamt 40 Parkverstöße geahndet worden. Schwerpunkt war der Einmündungsbereich zur Großen Diesdorfer Straße, also genau dort, wo der Schutzstreifen beginnt.
Allein 18 Verstöße wurden wegen des Parkens auf dem Radweg erfasst. 15 Autofahrer stellten ihr Fahrzeug auf einer Sperrfläche ab, weitere fünf standen im absoluten Halteverbot. Zwei Autos stellten die Mitarbeiter des Ordnungsamtes auf dem Gehweg fest. Bei den Verstößen handele es sich jeweils um Ordnungswidrigkeiten, entsprechende Verfahren wurden eingeleitet. Abgeschleppt wurde aber kein Fahrzeug, wie Rathaussprecher Michael Reif auf Nachfrage erklärt.
Nach Angaben der Stadt gehörten rund die Hälfte der erfassten Fahrzeuge Anwohnern. Außerdem wurden viele sogenannte „Eltern-Taxis“ auf dem Radweg festgestellt. Eine Tanzschule ist dort zu finden.
Für Madeleine Linke ist die Kontrolle nur ein erster Schritt. „Es wäre schön, wenn das Ordnungsamt häufiger am Westring kontrollieren würde, vielleicht auch mit der neuen Fahrradstaffel“, sagt sie auf Volksstimme-Anfrage. So könnten „sicherlich deutlich mehr Verstöße identifiziert werden und viel wichtiger, auch die erheblichen Verkehrsbehinderungen direkt mittels Abschleppdienst behoben werden“.
Ihre weiteren Fragen werden in den kommenden Wochen schriftlich durch die Stadtverwaltung beantwortet.