Menschen in Magdeburg Vom Kinderchor des Opernhauses in die Regie für die Oper Carmen am Theater Magdeburg
Florian Honigmann hat als Kind im Magdeburger Opernhaus seine Liebe zur Musik und zum Theater entdeckt. Inzwischen organisiert er ganze Inszenierungen.
Magdeburg. - Florian Honigmann hat in Magdeburg als Mitglied im Kinderchor von 2006 bis 2010 auf der Bühne gestanden. Unter anderem in der damaligen Carmen-Produktion. Nun ist er nach mehreren Jahren in seine Heimatstadt zurückgekehrt – und wirkt an der aktuellen Inszenierung von Carmen mit.
Was macht der Regieassistent am Magdeburger Opernhaus?
Jetzt aber nicht mehr auf der Bühne, sondern dahinter, daneben, davor – eigentlich überall. Denn jetzt ist er Regieassistent für das Musiktheater und betreut Produktionen im Bereich Oper, Musical und Operette. Florian Honigmann sagt: „Dabei bin ich die rechte Hand des Regisseurs und vermittle zwischen den verschiedenen Gewerken. Mein Ziel ist es, den Probenprozess möglichst flüssig zu gestalten.“ Manchmal ist das eine große Herausforderung.
Zu den Aufgaben des Regieassistenten gehört beispielsweise auch, den Regisseur einmal zu vertreten, wenn den Termin nicht wahrnehmen kann. Und auch wenn Sängerinnen oder Sänger ausfallen, springen Regieassistenten ein – wenngleich nicht mit bezaubernden Arien, so doch als Double für Beleuchtung und die anderen Akteure auf der Bühne als Bezugspunkt oder Stichwortgeber. Gerade in der Corona-Zeit hatten Regieassistenten viele solcher Einsätze, denn immer wieder fielen in jener Zeit Kollegen sehr kurzfristig aus. Florian Honigmann sagt: „Dies und noch viel mehr machen die Aufgaben an der Seite des Regisseurs immer wieder spannend.“
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Für die aktuelle Carmen-Inszenierung unterstützt der 30-Jährige Julien Chavaz. Über die Arbeit mit dem Theater-Generalintendanten als Regisseur sagt der Regieassistent: „Wir sind sehr gut aufeinander eingespielt und ich hatte einen großen Einfluss auf die Organisation der Produktion.“ Besonders die Choreografien haben die Inszenierung sehr lebendig gemacht. „Es gibt zwar keine traditionellen Stierkämpfe auf der Bühne, aber die Inszenierung war sehr dynamisch und ich habe viel gelernt“, berichtet Florian Honigmann.
Sieht er seine Zukunft vor diesem Hintergrund am Theater Magdeburg? „Langfristig möchte ich natürlich auch andere Häuser sehen und die verschiedenen Arbeitsabläufe kennenlernen. Gerade wenn man Regisseur werden möchte, ist es wichtig, auch anderswo Erfahrungen zu sammeln“, sagt er.
Eigene Regiearbeit für Kammeroper im Magdeburger Schauspielhaus
Eine eigene Regiearbeit bringt er aber auch schon in dieser Spielzeit in Magdeburg auf die Bühne: Die Kammeroper „Penelope“ wird im März 2025 aufgeführt. In dieser Oper spielt eine Sängerin zusammen mit einem sechsköpfigen Kammerorchester plus elektronischer Musik. Es ist ein neues Werk von Sarah Kirkland Snider, das in Magdeburg am 7. März Premiere hat. Ein Traum für Florian Honigmann ist es, einmal eine Oper von Puccini aufzuführen. „Aber ich bin auch offen für Musicals“, sagt er. Man müsse sich ohnehin breit aufstellen, wenn man in der Branche arbeiten möchte.
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In einer gewissen Weise war der Weg des Magdeburgers, der inzwischen Familie in Bayreuth hat, zwar konsequent („Ich wollte immer Musiktheater machen.“) – aber keineswegs geradlinig. Zwar hatte er sich von der Kindheit an für den Gesang begeistert – ein Gesangsstudium kam aber nicht in Betracht. Und nach einem Praktikum bei Karen Stone, die seinerzeit am Magdeburger Opernhaus „Maskenball“ inszenierte, studierte er dann eben doch nicht Regie, sondern stürzte sich auf ein Studium der Theaterwissenschaften. Später arbeitete er im Opernhaus Essen und kehrte im Jahr 2019 nach Magdeburg zurück.
Hier arbeitete er unter anderem an der Inszenierung vom „Zaunkönig“ mit, und 2023 war er in der Sommergastregie am Staatstheater Augsburg bei „Die drei Musketiere“. Er sagt: „Das war übrigens meine erste große Produktion mit einem riesigen Musicalensemble, Chor, Akrobatik und Fechtkämpfen – sehr aufregend!“