Debatte über Schließung Vorschlag zur Rettung: Magdeburger Amo könnte Haus der Generationen werden
Die langjährige Chefin des Amo-Kulturhauses in Magdeburg, Petra Schubert, sieht statt der diskutierten Schließung eine Zukunft für das Denkmal. So könnte sie aussehen.
Magdeburg. - Fast genau zehn Jahre nach der hauchdünnen Entscheidung im Magdeburger Stadtrat gegen die Schließung des Amo-Kulturhauses wird erneut über ein mögliches Ende des Traditionshauses diskutiert. Die langjährige Amo-Chefin Petra Schubert hatte vor zehn Jahren eine großangelegte Unterschriftenaktion für den Erhalt angeführt. Jetzt meldet sie sich in der Magdeburger Volksstimme erneut zu Wort.
Die Schließung vom Amo habe ja schon öfter zur Debatte gestanden, bemerkt Petra Schubert. Die 2013 ausgelöste Unterschriftenaktion konnte dann aber zum Erhalt des Hauses beigetragen. „Vielleicht sollte man auch heute darüber nachdenken, so eine Aktion zu starten“, schlägt sie vor. Weiter heißt es in ihrem Brief an die Redaktion: „Etliche Millionen sind als Investition in den letzten 30 Jahren ins Amo geflossen, wie zum Beispiel: Neubau von Toiletten, Anbringung von Brandschutztüren, Neugestaltung der Garderobenräume und so weiter. Auch gab es eine energetische, komplexe Sanierung der Dachflächen sowie der seitlichen Anbauten. Aber auch die Außenfassaden sowie die Fenster und Außentüren des Hauses wurden entsprechend der denkmalrechtlichen Vorgaben erneuert. Außerdem gab es eine komplexe Umstellung der Heizungsanlage von Braunkohle auf Öl.“
Zweifel an derart hohem Sanierungsstau
Deshalb wundere man sich schon, wenn nun behauptet werde, dass es einen Sanierungsstau von 30 Millionen Euro geben soll.
Petra Schubert blickt zugleich nach vorn: Man könnte aus dem Amo ein „Haus der Generationen“ machen, wo sich Clubs, Vereine der Senioren, aber auch die Jugend treffen könnten. „Es wäre eine Heimstatt für viele Menschen, die im Ehrenamt für die Bürger der Stadt tätig sind.“
Ihr gehe es vor allem um die „Wertschätzung der älteren Menschen in unserer Stadt. Diese Menschen verbrachten viele schöne Stunden ihres gesamten Lebens im Amo“. Die zentrale Lage sei sehr gut für Menschen, die kein Auto mehr fahren. Man könnte zu einem Ideenwettbewerb aufrufen, schlägt Petra Schubert vor. Bei einer großen Vielfalt des Hauses wäre die Förderung sehr sinnvoll. „Noch dazu, wo es bei vielen Magdeburger Kindern großen Nachholbedarf auf kulturellem Gebiet gibt.“
Viele traditionsreiche Veranstaltungen im Amo
So könne mit dem Land Sachsen-Anhalt eine Zusammenarbeit vereinbart werden, wie das Land das Amo unterstützt (siehe Volksstimme-Artikel vom 3.11.2023: „Mehr Geld für Kultur im Land“). Besonders wichtig sei, dass die Veranstaltungsreihe „Musik am Nachmittag“ für die älteren Menschen erhalten bleibe.
Mit dem Amo verknüpften sich zudem viele Erinnerungen an traditionsreiche Veranstaltungen, wie die Gründung des 1. FCM im Dezember 1965, Kinderfeste, Sportevents, Lehrlingseinstellungen, Abibälle, Festveranstaltungen der Magdeburger Großbetriebe SKL und Sket und vieles mehr. Um die Kostenbelastung für die Stadt zu verringern, müsste „eventuell eine neue Betriebsform wie bei der Festung Mark oder dem Alten Theater“ gefunden werden.
In jedem Fall müsse der Amo-Erhalt das Ziel sein. „Es gehört zum Leben der Einwohner in Magdeburg“, so Petra Schubert.