Wahl „Magdeburger des Jahres“ Breakdance-Crew „Da Rookies“: Tanzen ist ihr Leben
Nils Klebe ist der Kopf der „DaRookies“ und seit vielen Jahren ein Botschafter für Magdeburg. Die Breakdance-Crew ist mehrfacher Welt- und Europameister. Die bisherige Krönung war die Breakdance-EM, die dank Nils Klebe 2022 in Magdeburg stattfand. Jetzt steht er zur Wahl zum "Magdeburger des Jahres" 2022.
Magdeburg - Sie sind weltweit unterwegs und sorgen mit ihrer Breakdance-Show immer wieder für spektakuläre Auftritte – die „Da Rookies“. Für die Jungs aus Magdeburg mit ihrer Leidenschaft für akrobatische Moves, ist Schwerkraft offenbar kein Thema. Hinter den eindrucksvollen Performances steckt hartes Training und ständiges Üben.
Dass sich die Mühe auszahlt, beweist der Gewinn zahlreicher Meisterschaften. „Die Tanzformation gehört weltweit zu den bekanntesten Breakdance-Gruppen“, erzählt Kopf und Mitgründer der „Da Rookies“ Nils Klebe, der zugleich auch Manager der Breakdance Crew ist. Die „Da Rookies“ (zu Deutsch „die Anfänger“) hatte sich 1999 gegründet – damals schlossen sich die Gruppen „The Real Fresh Crew“ und von „Per Anhalt“ zusammen und zeichneten sich seither durch Vielfalt und Kreativität im Bereich des Breakdance weltweit aus.
Breakdance mit den "Da Rookies": Weltmeister, Werbeträger und Rekordhalter
In diesem Jahr holte Nils Klebe und sein Team die Breakdance-EM in die Landeshauptstadt. Der Magdeburger war mit den Da Rookies selbst zweimal Weltmeister. „Das Angebot, die EM auszurichten, erhielten wir vom zuständigen Tanzverband sehr kurzfristig, Ende Februar 2022. Knapp fünf Monate blieben also für die Organisation“, erinnert sich Nils Klebe. Eine der größten Herausforderungen sei die Finanzierung gewesen für die Hallenmiete und Bühnentechnik.
Allerdings hatte das Team bei der Suche nach Partnern und Sponsoren einen Joker: den Namen „Da Rookies“. „Der hat uns vor allem in Magdeburg so einige Türen geöffnet“, erzählt Nils Klebe. Innerhalb kurzer Zeit hatten die „Da Rookies“ die Veranstaltung aus dem Boden gestampft.
Breakdance in Magdeburg: Europameisterschaft an die Elbe geholt
Für die Magdeburger Breakdancer ging mit der Ausrichtung der Europameisterschaft ein Traum in Erfüllung. Doch egal, ob das Battle auf internationalem Niveau stattfindet oder nur ein kleines Duell im Sportraum ist – Ehrgeiz im Training und absolute Leidenschaft sind Selbstverständlichkeiten, die Nils Klebe im Herzen innehat.
„Bei Meisterschaften erklimmt aber nicht immer derjenige den Gipfel, weil er die höchste Schlagzahl an Umdrehungen schafft, sondern weil er die Menge und die Jury begeistern kann. Und auch das ist Resultat vom harten Training“, so der Magdeburger.
Nils Klebe redet ohne Punkt und Komma, wenn er über Breakdance, die Da Rookies, seine Begegnungen und die Erlebnisse berichtet. Ganz anders verhält es sich, wenn er auf der Bühne steht. Dann befindet sich der 43-jährig im Tunnel, die Konzentration einzig und allein auf das eigene Tun gerichtet – und die Umgebung verschwindet für kurze Zeit aus der Wahrnehmung.
Titel, Tourneen und TV-Auftritte. Seit über 20 Jahren tanzen die „Da Rookies“ durchs Leben. Breakdance bestimmt ihren Alltag. Sie sind Weltmeister, Werbeträger und Rekordhalter. Sie sind Botschafter und Idole. Dabei fördern die „Da Rookies“ talentierten Nachwuchs und sind Vorbild für Jugendliche.
„Die Begeisterung des Tanzes weiter zu geben, ist eine der schönsten Aufgaben überhaupt“, erzählt Nils Klebe. Die neue Generation stehe in den Startlöchern, sagt er. Und so wurde bereits 2005 die Tanzschule, die Movement Dance Academy in Magdeburg gegründet. Damit ist sie nicht nur das zweite Standbein der „Da Rookies“, sondern Motivation und Anregung pur.
Breakdance: Von der Straße auf die olympische Bühne
„Breakdance ist mehr als nur Hobby. Es ist unser Leben, unsere Leidenschaft, unser Sport“, sagt Nils Klebe. Die „Da Rookies“ sind längst keine reine Breakdance-Formation mehr, sie sind zum weltweit gefragten Showact geworden. Sie traten bei The Dom, zur Fußball-WM 2006 vor 1,2 Millionen Menschen am Brandenburger Tor auf und tanzten als Voract von Britney Spears.
Tanzen zu können ist, für Nils Klebe bis heute keine Selbstverständlichkeit. „Die Anfänge waren weniger schillernd. Es gab auch Tage, an denen hatten wir nur Toast und Ketchup im Kühlschrank“, erinnert sich der Magdeburger. An der Entscheidung, sich voll und ganz dem Tanzen zu widmen, habe der ehemalige Facharbeiter für Lagerwirtschaft jedoch nie gezweifelt. Nils Klebe weiß ganz genau, wann das Breakdance-Fieber bei ihm ausgebrochen ist.
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„Auslöser war der Film ,Beat Street’. So will ich mich auch bewegen, habe ich damals gedacht. Ich bin in den Keller unseres Hauses in Pretzier gegangen und habe Figuren, die ich im Film gesehen hatte, nachgetanzt“, berichtet der 43-Jährige. Später habe er vor dem Dorfkonsum gemeinsam mit ein paar anderen Jungs trainiert. „Die Leute im Dorf haben die Köpfe geschüttelt: Macht doch lieber etwas Vernünftiges.“ Breakdancer seien zu dieser Zeit noch von allen nur belächelt worden, die meisten machten sich lustig.
2024 feiert Breakdance in Paris olympische Premiere. Und seitdem klar ist, dass Breakdance olympisch wird, hat Nils Klebe eine Vision. Magdeburg soll zur Kaderschmiede der Breakdance -Szene werden. „Olympia ist genau die Bühne, die unser Sport braucht, um noch mehr Öffentlichkeit und Akzeptanz zu bekommen“, so der Tänzer.
Auch mit ihren eigenen Shows wollen die „Da Rookies“ in Zukunft wieder um die Welt reisen und dabei für Magdeburg die Werbetrommeln rühren.
Erfahren Sie hier mehr zur Wahl "Magdeburger des Jahres" 22 und zu allen Kandidaten.
Und vielleicht wird Magdeburg bald Gastgeber für einen noch größeren Wettbewerb, sagt Nils Klebe: „Wir wollen 2024 die Weltmeisterschaft ausrichten.“