Heimatkunde in Magdeburg Wahlitzer Weg erinnert in Magdeburg an Ort, wo einst die Post abging
Viele Ecken von Magdeburg sind Orte, deren Geschichte interessante Geschichten birgt. Dazu gehört auch der Wahlitzer Weg.
Magdeburg - Umgeben von Schwarzkopfweg, Gübser Damm sowie Kopfenden- und Falkenweg befinden sich im Inneren eines grünen Ovals fünf parallel nebeneinanderliegende Straßen. Sie bilden einen Pool von Ortsnamen aus der Umgebung.
Eine der Straßen davon ist der Wahlitzer Weg. Die Straße gehört zum einst von Gärten und Ackerland geprägten Stadtbereich Neugrüneberg im Stadtteil Berliner Chaussee.
Früher war die Gegend eher dünn besiedelt und in große Grundstücke von rund 2.000 Quadratmetern aufgeteilt. Insbesondere im Zeitraum 1997 bis 2002 setzte ein Bauboom ein, es entstanden mehrere Eigenheim-Ansiedlungen auf ehemaligen Garten- und Ackerland.
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Den Wahlitzer Weg gibt es laut Stadtarchiv offiziell seit 1937. Namenspatron der gut einen halben Kilometer langen und mit Schwarzdecke ausgestatteten Anliegerstraße ist das östlich von Magdeburg gelegene, früher eigenständige Dorf Wahlitz.
Besitz des Magdeburger Liebfrauenklosters
Der beschauliche Ort mit seinen rund 1.000 Einwohnern, viele mit dem Pferdesport verbunden, liegt 14 Kilometer von Magdeburg entfernt. Seit 2005 ist er Bestandteil der Einheitsgemeinde Gommern. Zu den wichtigsten Arbeitgebern gehören ansässige Alten- und Pflegeheime. In den vergangenen Jahren entstanden im Ort um die 200 Ein- und Mehrfamilienhäuser.
Historisch verknüpft mit Magdeburg ist das 1015 urkundlich erstmals erwähnte Wahlitz schon seit 1025 im Zusammenhang mit der Inbesitznahme durch das Magdeburger Marienstift; ab 1479 bis 1523 war das Liebfrauenkloster Eigentümer. Danach verlieren sich die Verbindungen dieser Art.
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Allerdings lag der Ort an der alten Handels- und Heerstraße Magdeburg-Brandenburg, später Poststraße, was sich positiv auf die weitere Entwicklung auswirkte. Der acht Kilometer lange Abschnitt mit dem Klusdamm gestattete von Magdeburg aus ein hochwassersicheres Durchqueren der Elbniederung, auch über zahlreiche Brücken.
Bei Wahlitz ist noch die Klusbrücke über die Ehle ein Zeugnis davon. Die Straßen um den Wahlitzer Weg wie der Pretziener und Leitzkauer Weg sowie der Dornburger Weg werden tangiert vom Furtlaken-Grabensystem.
Hochwasser: Schöpfwerk und Siel sorgen für Sicherheit
Die Hochwasser der Elbe 2002 und 2013 bereiteten der Bebauung erhebliche Probleme, auch durch steigendes Grundwasser. Erst der 2022 abgeschlossene Neubau des Steingrabensiels und des dringend erforderlichen Schöpfwerks in den Umflutkanal brachten echte Entlastungen für die Gegend und weitere Teile Ostelbiens.