Zoo Magdeburg Warum Giraffe Femke gestorben ist
Im Zoo Magdeburg liegt nun der Untersuchungsbericht zum Tod von Giraffe Femke und ihrem Nachwuchs vor.
Magdeburg l Giraffe Femke aus dem Zoo Magdeburg ist an den Folgen einer Blutarmut gestorben. Diese Anämie war auch Grund dafür, dass sich ihr Jungtier nicht entwickeln konnte und tot geboren wurde. Das habe die veterinärmedizinische Untersuchung in Stendal ergeben, teilte der Zoo Magdeburg auf Volksstimme-Anfrage am 11. Juni 2019 mit.
Wie Zoo-Tierarzt Dr. Niels Mensing erklärte, sei damit nicht der Riss in der Gebärmutter, wie zuvor angenommen, der ausschlaggebende Grund für den unerwarteten Tod von Femke gewesen. „Sie hatte doch keine inneren Blutungen.“ Vielmehr habe Femke in den vergangenen Monaten die Blutarmut entwickelt, die für die Tierpfleger nicht erkennbar war. Auch habe ihr Knochenmark keine neuen roten Blutkörperchen mehr gebildet. Durch die anstrengende Geburt, die sich über mehrere Stunden hinzog, schwanden Femkes letzte Kraftreserven.
Weil Femke so ausgezehrt war, konnte sich auch ihr Jungtier nicht ausreichend entwickeln. Das Kalb wog nur 23,4 Kilo. Viel zu wenig. Normal ist bei Giraffen ein Geburtsgewicht um die 70 Kilo. Der kleine Bulle starb laut Zoo letztendlich an den Folgen einer Sauerstoffunterversorgung. Er hat laut Mensing nach der Geburt nicht einen einzigen Atemzug geschafft. Er wäre auch viel zu schwach zum Überleben gewesen. Das geringe Gewicht wird auf die Auszehrung von Femke zurückgeführt. Eine Infektion wurde von den Pathologen nicht nachgewiesen.
Warum Femke an einer Anämie litt, ist noch nicht geklärt. Es ist eine schleichende Erkrankung, „die eventuell durch Blutparasiten hervorgerufen worden sein könnte“, so der Tierarzt. Aber auch Viren könnten Ursache gewesen sein. Aufschluss soll eine weitere Untersuchung geben. Würden Viren oder Parasiten festgestellt, müssten auch die Giraffen Zahra, Shani und ihr Nachwuchs untersucht werden.
Zum Riss in der Gebärmutter, die nach der Geburt ein Stück herausgehangen hatte, gibt es keine weiteren Erkenntnisse. Ob die Ruptur während der Geburt oder erst danach geschah, ist nicht ganz klar.
Kurz nach der Totgeburt hatte Tierarzt Mensing bei der noch lebenden Femke Proben genommen. In einem Labor wurden Keime isoliert. Allerdings hätten die Pathologen in Stendal diese Keime nach dem Tod von Femke nicht nachweisen können.
Giraffe Femke hatte am 24. Mai 2019 ihr drittes Jungtier zur Welt gebracht. Via Webcam wohnten Hunderte Zuschauer dem Ereignis bei. Dann der Schock: Der kleine Bulle kam tot zur Welt. Tierarzt Mensing versorgte anschließend Femke mit Aufbaumitteln und einem Antibiotikum, weil sie schlapp wirkte. Doch noch am Abend, gegen 22.30 Uhr, fiel Femke plötzlich um und starb. Der Schock im Zoo Magdeburg und unter Tierfreunden war groß.