Sprache und Kultur Warum Plattdeutsch in Magdeburg gefeiert wird
Beim Landeslesefest 2024 in Magdeburg dreht sich alles um die niederdeutsche Sprache. Wie das Programm aussieht und warum es immer noch wichtig ist, auch in Sachsen-Anhalt das Plattdeutsche zu feiern.
Magdeburg - Niederdeutsch – gern auch Plattdeutsch genannt – gilt nicht bloß als ein Monopol der Fischkutter und Hafenkneipen der norddeutschen Bundesländer. In den ländlichen Räumen hat Plattdeutsch bis heute Stellenwert, auch in Sachsen-Anhalt.
So kann können Erwachsene beispielsweise in Plattsprechergruppen, regionalsprachigen Theatern, aber auch Kinder in Arbeitsgruppen etlicher Schulen mit der Regionalsprache in Berührung kommen.
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Das diesjährige Landeslesefest will am Dienstag, 11. Juni 2024, ab 14 Uhr im Moritzhof am Moritzplatz diese Kinder – und mit ihnen ihre Regionalsprache – auf die Bühne bringen und zusammen mit ihnen das Bestehen dieser Sprache feiern.
Ob Heimatgeschichte, Gedicht oder Sketch: Alles darf präsentiert werden. Hauptsache ist: op Platt.
Plattdeutsch ist noch aktuell - auch in Magdeburg
Laut Angaben der Veranstalter seien derzeit bereits 60 Kinder aus Magdeburg, der Altmark, dem Harz und Landkreis Börde angemeldet.
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Noch vor ein paar hundert Jahren haben die Menschen im heutigen Sachsen-Anhalt Plattdeutsch gesprochen, klärt Ursula Föllner von der Arbeitsstelle Niederdeutsch der Otto-von-Guericke-Universität auf.
Die Regionalsprache wurde jedoch im Laufe der Zeit aufgrund verschiedener Einflüsse – unter anderem der Standardisierung – aus der Region verdrängt.
Plattdeutsch zeigt sich in Sachsen-Anhalt vor allem in der Umgangssprache
Nichtsdestotrotz zeige sich das Plattdeutsche immer noch im Alltag – insbesondere in der Umgangssprache. „So etwas wie einen Köpper machen oder sich kloppen, einen Appel essen – all das sind noch plattdeutsche Begriffe, die gerne mal im Alltag verwendet werden.“
Umso wichtiger sei es, diese Regionalsprache zu schätzen und zu feiern, findet Föllner. „Denn es gibt noch viele Menschen, die die niederdeutsche Sprache gerne sprechen oder gerne hören“, sagt sie.
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Insbesondere im Nordteil von Sachsen-Anhalt würden mehr Menschen noch zum Teil plattdeutsch sprechen, als man vermuten würde.
Veranstalter bitten um Anmeldung
Durchgeführt wird die Veranstaltung durch die Arbeitsstelle Niederdeutsch der Otto-von-Guericke-Universität und dem Landeheimatbund Sachsen-Anhalt.
Nachdem 25 Jahre lang der Plattdeutsche Vorlesewettbewerb durchgeführt wurde, ist als Nachfolgeveranstaltung das Plattdeutsche Landeslesefest nun auch etabliert.
Zuschauer und Interessierte können sich unter der Telefonnummer 0179/222 79 45 oder per Mail an niederdeutsch@ovgu.de bei der Arbeitsstelle Niederdeutsch für das Plattdeutsche Landeslesefest anmelden.