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Wasser dringt ein Magdeburger Bastion Cleve wird saniert

In der Magdeburger Bastion Cleve rollen die Bagger. Der Kanonengang soll vor Wasser gesichert werden, damit er besser begehbar wird.

Von Stefan Harter 05.03.2019, 00:01

Magdeburg l Von oben ist der Verlauf des unterirdischen Gangs für die damaligen Schützen gut zu erkennen. Die gewölbte Tunneldecke schlängelt sich durch den Innenhof der Bastion Cleve/Gebhardt in Magdeburg. Freigelegt wurde sie im Auftrag des Stadtplanungsamtes, um das seit Jahren bekannte Problem des eindringenden Wassers zu beheben.

„Im Kanonengang haben wir in den vergangenen Jahren einen regelmäßigen Wassereintritt festgestellt“, erklärt Rathaussprecher Michael Reif auf Volksstimme-Anfrage. Schon 2011 hatten Festungsfreunde auf das Problem hingewiesen, das ohne Gegenwirken zu dauerhaften Schäden an den historischen Bauwerken führen würde.

Die Überdeckung des Gangs war nicht mehr als einen halben Meter dick. Regenwasser konnte also relativ ungehindert durch die Decke in den Tunnel eindringen und ließ ihn so zur regelrechten „Tropfsteinhöhle“ werden, wie Rüdiger Stefanek von der Fachgruppe Festungsanlagen im Kultur- und Heimatverein Magdeburg beschreibt. Die Mitglieder bieten regelmäßig Führungen durch die Bastion an, bei denen auch der unterirdische Gang besucht wird. Daher sei es sehr gut, „dass die Stadt hier Geld investiert und etwas gegen das eindringende Wasser unternimmt“, sagt er.

In zwei verschiedenen Bauabschnitten werden die notwendigen Abdichtungsarbeiten durchgeführt, erklärt Michael Reif weiter. Im ersten Arbeitsschritt wurde unter anderem die Pflasterung oberhalb des Kanonengangs aufgenommen. Die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt werden noch rund drei Monate in Anspruch nehmen.

Auch die Archäologen waren bereits vor Ort aktiv und haben unter anderem historische Mauerreste dokumentiert, wie der Stadtsprecher weiter erklärt. Die Grabungen sind nun beendet, so dass die Arbeiten zur Abdichtung fortgesetzt werden. Der zweite Bauabschnitt ist ebenfalls für 2019 geplant. „Die Abdichtungsarbeiten sind Voraussetzung, um später das Innere des Kanonengangs für dessen Begehbarkeit zu sanieren“, kündigt Michael Reif an.

Ein Problem bestehe aus Sicht von Rüdiger Stefanek jedoch weiterhin. Auf der anderen Seite der Bastionsmauer befindet sich ein Wassergraben. Dieser ist seit dem Anlegen eines neuen Überlaufs in Richtung Schleinufer zwar auf einem relativ niedrigen Stand. Doch bei jedem Starkregen sei der Kanal dort so voll, dass Wasser in den Graben zurückdrängt. Die Folge: Das Wasser steigt dann so stark an, dass es durch die Schießscharten in der Mauer in den Kanonengang fließt. „Hier fehlt noch eine Rückschlagklappe“, meint der Festungsexperte.

Die für den 22. März 2019 geplante Führung der Fachgruppe durch die Bastion Cleve/Gebhardt kann indes wie vorgesehen stattfinden, sagt er. Die Bauleute hätten zugesichert, dass auch der Gang besucht werden kann, so dass den Teilnehmern vor Ort die Sanierungsarbeiten erläutert werden können. Die Abendführung beginnt um 18.30 Uhr. Tickets für 14 Euro inklusive Verpflegung gibt es nur im Vorverkauf bei Magdeburg Souvenir am Domplatz.