Ersatzpflanzungen Weg frei für Bäume in Magdeburg-Stadtfeld
Leere Baumscheiben in Magdeburg-Stadtfeld müssen nicht länger wegen Leitungen leer bleiben. Die ersten Ersatzbäume wurde nachgepflanzt.
Magdeburg l Vor zehn Jahren musste ein stattlicher Silberahorn am Schellheimerplatz in Magdeburg gefällt werden. Gefährliche Pilze in seinem Stamm hatten dafür gesorgt, dass er nicht länger standsicher war und nur noch die Kettensäge sprechen konnte. Die AG Gemeinwesenarbeit (GWA) Stadtfeld-Ost und der Stadtfelder Bürgerverein hatten sich damals vergeblich dafür eingesetzt, dass die Baumscheibe an der Ecke Winckelmannstraße/ Wilhelm-Külz-Straße schnell wieder mit einem jungen Baum bepflanzt wird.
Denn im Boden darunter verlaufen Versorgungsleitungen der Städtischen Werke Magdeburg (SWM). Weil diese durch die Wurzeln der neugepflanzten Bäume beschädigt werden könnten, sei ein Ersatz nicht möglich, hieß es bislang stets. Technische Regelwerke, die gesetzgebenden Charakter für den Energieversorger haben, schreiben beispielsweise Schutzstreifen vor. Etliche Baumscheiben in den dichtbebauten Straßen in Stadtfeld blieben deshalb seit Jahren leer, beispielsweise in der Gerhart-Hauptmann-Straße.
Doch 2019 haben die SWM und die Stadtverwaltung Magdeburg eine Kooperation abgeschlossen, wonach auch jene Stellen wieder bepflanzt werden können. Die Kosten für die dafür notwendigen Schutzmaßnahmen für die Leitungen – die je nach Umfang und Art stark variieren können – werden sich demnach geteilt. „Ein Miteinander von Versorgungssicherheit und Stadtbegrünung“ soll so ermöglicht werden, hieß es dazu im Frühjahr.
Zwei Bäume, die vom Kreisverband der Grünen im Rahmen der Aktion „Mein Baum für Magdeburg“ gespendet worden, konnten jetzt im Zuge dieser Vereinbarung nachgepflanzt werden, wie Grünen-Stadtrat Jürgen Canehl berichtet. Der erste Baum war bereits vor einigen Tagen am Olvenstedter Platz eingesetzt worden.
Der zweite Baum, ein Japanischer Schnurbaum, ersetzt nun – zehn Jahre nach seiner Fällung – den Silberahorn am Schellheimerplatz. „Als damaliger GWA-Sprecher ist es mir eine große Freude, dass nun hier der Ersatzbaum steht“, sagt Canehl. Das Geld für die Bäume – 750 Euro – war beim Stadtfelder Weihnachtsspektakel 2018 und dem Neujahrsempfang in diesem Jahr gesammelt worden.
Er ist zuversichtlich, dass im Rahmen der Kooperation der Stadt und SWM auch die weiteren leeren Baumscheiben im Stadtteil wieder bepflanzt werden können. Simone Andruscheck, Leiterin des Stadtgartenbetriebs, hatte bei einer GWA-Sitzung von gut 120 Fehlstellen gesprochen, die es in Stadtfeld gibt.
Eine weitere Alternative wird zudem derzeit auf dem Platz vor dem Gesundheitsamt angewendet. Das dort genutzte Wurzelkammersystem könne auch bei Leitungen eingesetzt werden, die sonst einer Neupflanzung im Weg wären, hatte Planerin Annett Kriewald kürzlich bei einer Baustellenbegehung erläutert.