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Neues Bündnis gegen rechte Gewalt will Aktionen und Initiativen unter ein gemeinsames Dach bringen "Weil eine Aktion einmal im Jahr gegen Rechts zu wenig ist" startet Bündnis "Magdeburg Nazifrei!"

Von Birgit Ahlert 05.06.2012, 03:28

Der Name ist Programm: Unter dem Titel "Magdeburg Nazifrei!" wurde ein Bündnis ins Leben gerufen. Vorhaben sind: das Rassistische im Alltag aufzudecken und gleichzeitig die bestehenden Aktionen und Initiativen in der Stadt zu bündeln.

Magdeburg l Es genügt nicht, einmal im Jahr, am Gedenktag 16. Januar, gegen Rechts Stellung zu beziehen, sagen die Initiatoren. "Gegen Alltagsrassismus, Faschismus und Neonazis gilt es das ganze Jahr über Stellung zu beziehen", formuliert Robert Fietzke vom Bündnis "Magdeburg Nazifrei!", Pressevertreter gemeinsam mit Marianne Günther. Sie ergänzt: "Es reicht nicht, angesichts rechter Straftaten dagegen zu sein und sie zu negieren. Wir müssen Gesicht zeigen, aktiv werden und was von Rechts kommt blockieren." Und enttarnen, mit welchen Tricks die rechte Szene Einfluss gewinnen will.

Wie das am besten und wirkungsvollsten funktionieren könnte, war immer wieder Gesprächsthema, erzählt Günther. Schließlich wurde die Idee des Bündnisses geboren.

Seit März laufen die Vorbereitungen. Gründungstreffen war am 31. Mai in den Räumen des BUND. Das sei jedoch Zufall, so die Akteure, "wir suchten einfach einen entsprechend großen Raum, und der bot sich dort." Auf ihre Unabhängigkeit pochen sie, "wir sind partei- und organisationsübergreifend".

Nichtsdestotrotz waren zum Gründungstreffen vor allem Vertreter von Organisationen, Initiativen und Verbänden eingeladen. Sie unter ein gemeinsames Dach zu bringen, gehört zu den vorrangigen Vorhaben der Bündnisgründer. "Wir sehen uns nicht als Konkurrenz", beont Fietzke, "sondern als Ergänzung." Man wolle eine Plattform zur Vernetzung bieten und "das breite Angebot an antifaschistischen Protesten in und um Magdeburg bündeln und fördern".

Durch Kooperation und Vernetzung ergeben sich zusätzliche Möglichkeiten, betont Robert Fietzke, so könne das "vorhandene Potenzial besser ausgeschöpft werden".

Das Bündnis findet Interessenten. Seit vier Tagen gibt es im Internetportal facebook eine Seite zum Thema (magdeburg.blockt). Bereits über 200 "gefällt mir"-Klicks hat es seitdem gegeben und zahlreiche Anfragen, so Marianne Günther. "Das Portal ist fruchtbar und bietet große Möglichkeiten. Wir hoffen, damit erfolgreich zu sein." Denn zunächst gilt es bekannt zu werden, damit sich Unterstützer finden.

Zu den weiteren Vorhaben gehört die ständige Information über das Handeln und die Tricks von Vertretern der rechten Szene. So ist das Bündnis vor Ort, wenn es am 6. Juni in Reform um das Thema "Codes und Symbole der rechten Szene" geht. Aufklärung dazu gibt es ab 18 Uhr in der Stadtteilbibliothek, Otto-Baer-Straße 6. Der Ort ist nicht zufällig gewählt, ist Reform doch immer wieder Brennpunkt im Streit um rechte Tendenzen in der Stadt, verweist Günther.

Wer mehr über das Bündnis "Magdeburg Nazifrei!" erfahren möchte, kann sich im Internet informieren oder am 20. Juni beim nächsten Treffen dabei sein. Es findet um 18 Uhr beim BUND statt, Olvenstedter Straße 10. "Wir sind offen für alle", betont Robert Fietzke, "nur rassistisches Gedankengut dulden wir nicht!"