Aktion zum Weltpostkartentag Wie ein Magdeburger das Schreiben von Postkarten erhalten will
Wolfgang Stein sammelt leidenschaftlich gerne Postkarten. Mit einer Aktion zum Weltpostkartentag am 1. Oktober will er Kinder und Jugendliche zum Schreiben motivieren.
Magdeburg. Seit zwölf Jahren sammelt Wolfgang Stein Postkarten. Zu seinem besonderen Hobby kam der Vorsitzende des Stiftungsrates der Bürgerstiftung Magdeburg dabei über das Magazin „Postfrisch“ von der Deutschen Post: In dem Heft wurde über Postcrossing berichtet, woraufhin ich mich mit dem Thema genauer befasst habe“, erzählt er. Seitdem schreibt, versendet und bekommt er regelmäßig Postkarten.
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Was ist Postcrossing?
Auf der Onlineplattform Postcrossing.com gibt der Nutzer mit der Registrierung den eigenen Namen und eine Adresse an, an die andere Postkarten schicken können. Nach der Anmeldung wird ein Postcrosser ausgewählt, an den der Nutzer eine Karte schicken soll. Gekennzeichnet werden die Karten dabei mit einer Identifikationsnummer.
Sobald die geschriebene Karte dann angekommen ist, bestätigt der Empfänger dies über die Webseite. Damit gilt die Korrespondenz als abgeschlossen und der Absender wird anschließend selbst zum Empfänger. Seit der Gründung im Jahr 2005 wurden über Postcrossing bereits rund 78 Millionen Postkarten verschickt.
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Magdeburger gab für 2.800 Postkarten bereits über 4.000 Euro aus
Über 2.800 Postkarten hat Wolfgang Stein auf diese Art bisher verschickt – und ebenso viele bekommen. Dabei stammen die Karten aus aller Welt, von Australien bis China ist alles dabei. Besonders gerne bekomme er jedoch Karten aus Japan: „Die Kultur und Natur von Japan begeistern mich einfach“, sagt er. Postkarten aus den Zentralafrikanischen Ländern wie zum Beispiel Kenia würde er hingegen seltener Post bekommen, so Wolfgang Stein.
Mit seiner Sammlung liegt er laut Postcrossing-Statistik in Deutschland ungefähr auf Platz 500: „Es gibt auch einige Mitglieder, die mehr als 10.000 Karten verschickt haben“, erklärt Stein. Über die Jahre hat sein Hobby auch einiges gekostet. Rund 4.000 Euro hat er bereits in das Verschicken von Postkarten investiert: „Rechnet man es auf die Jahre runter, wäre eine Mitgliedschaft im Tennisverein wahrscheinlich auch nicht günstiger gewesen“, sagt er.
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Weltpostkartentag: Aktion zum Erhalt des Postkartenschreibens
Mit einer Aktion zum Weltpostkartentag am 1. Oktober will die Bürgerstiftung nun die traditionelle Kulturtechnik des Briefe- und Kartenschreibens erhalten. „Wir wollen Briefmarken mit dem Logo der Bürgerstiftung drucken lassen und zusammen mit Postkartenmotiven an Grundschulen in Magdeburger Problem-Gegenden verteilen“, erklärt Wolfgang Stein.
Die Kinder sollen dann Karten an ältere Menschen schreiben und ihnen so eine Freude bereiten. Die Aktion hatte er im Jahr 2022 bereits schon einmal durchgeführt – mit Erfolg. „Die Grundschule Am Kannenstieg nahm anschließend das Postkarten schreiben sogar in den Lehrplan auf“, sagt er. In diesem Jahr wolle man die Aktion erweitern und auch Tageseinrichtungen wie die Arche Noah einbinden. Bereits Mitte September sollen die Karten an die Kinder verteilt werden.