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Protest gegen Faschismus Werden Neonazis durch Magdeburg marschieren?

Weil Neonazis die Zerstörung Magdeburgs im Zweiten Weltkrieg für ihre Zwecke nutzen, setzen die Elbestädter stadtweit Zeichen gegen Rechts.

Von Karolin Aertel Aktualisiert: 19.01.2024, 11:02
Magdeburger Vereine, Organisationen, Gruppen, Initiativen und Einrichtungen setzen am 20. Januar in stadtweiten Aktionen ein Zeichen gegen Rassismus.
Magdeburger Vereine, Organisationen, Gruppen, Initiativen und Einrichtungen setzen am 20. Januar in stadtweiten Aktionen ein Zeichen gegen Rassismus. IMAGO/Martin Müller

Magdeburg. - Seit mehr als einem Jahrzehnt nutzen Neonazis die Zerstörung Magdeburgs im Zweiten Weltkrieg für ihre Zwecke. Zur Hochphase 2012 marschierten bis zu 1.500 Mitglieder vor allem sogenannter freier Kameradschaften in einem „Trauermarsch“ durch die Landeshauptstadt.

Mit stadtweiten Protestaktionen haben die Elbestädter Jahr für Jahr versucht, den Aufmarsch zu verhindern. So sind auch für dieses Mal wieder weit mehr als 20 Kundgebungen, Mahnwachen und Aktionen geplant. Doch eine Anmeldung für einen Marsch oder eine Veranstaltung aus dem rechten Spektrum liegt dem Polizeirevier noch nicht vor, berichtet Polizeisprecher Sebastian Alisch.

 
Archiv, 16.01.2024: Friedenssingen und XXL-Taube: Gedenken der Zerstörung 1945 . (Video: Stefan Richter)

Präsent werden die Einsatzkräfte dennoch sein. „Wir sind in angemessener Stärke da, um im Fall der Fälle eingreifen zu können, falls es doch zu Tumulten kommt“, erklärt er.

Mit einem Polizeiaufgebot, wie es noch vor zehn Jahren nötig war, ist allerdings nicht zu rechnen. Grob könne man sich am Umfang der letzten Jahre orientieren, erklärt Alisch. So sieht es zumindest die Planung mit Stand von Donnerstagabend vor.

Antifaschistische Vorabenddemo

Ob mit oder ohne Aufmarsch der rechten Szene positionieren sich viele Magdeburger deutlich gegen Hass, Hetze und Rassismus. Bereits am 19. Januar veranstalten Aktivisten der Gruppe „Roter Aufbau Burg“ ab 18 Uhr eine antifaschistische Vorabenddemo am Neustädter Bahnhof.

Friedenswanderungen

Am 20. Januar folgen Kundgebungen, Mahnwachen und Friedenswanderungen. Die evangelische Paulus-Gemeinde startet beispielsweise um 15 Uhr in der Goethestraße 28 einen Friedenslauf, der von der Pauluskirche bis zur Friedensglocke führt. Eine interreligiöse Friedenswanderung beginnt zudem um 15 Uhr an der St. Petri Kirche (Neustädter Straße 4) und endet am Dom.

Kundgebung auf dem Willy-Brandt-Platz

Auf dem Willy-Brandt-Platz veranstalten Mitglieder der „Fridays for Future“-Bewegung in der Zeit von 11 bis 15 Uhr eine Kundgebung gegen Rechts und für Klimagerechtigkeit.

Mahnwachen in Magdeburg

Mahnwachen finden am Sonnabend beinah im gesamten Stadtgebiet statt.

  • 14 bis 17 Uhr am Synagogen-Mahnmal, Julius-Bremer-Straße (Oldies for future)
  • 14 bis 18 Uhr am Gewerkschaftshaus, Otto-von-Guericke-Straße 6 (DGB)
  • 14 bis 18 Uhr am Guericke-Denkmal, An der Hauptwache (Die Grünen)
  • 14.30 bis 16.30 Uhr an der Johanniskirche (Politische Runde Tisch)
  • 15 bis 18 Uhr am Nicolaiplatz (ev. Gemeinde St. Nicolai)
  • 10 bis 18 Uhr am Westfriedhof (Jusos)

„Besetzte“ Bahnhöfe in Magdeburg

Mit Veranstaltungen werden zudem Magdeburger Bahnhöfe besetzt, um einen möglichen Aufmarsch der Neonazis zu verhindern.

  • Bahnhof Buckau: 12 bis 18 Uhr unter anderem mit DJs sowie Live-Musik mit Martin Rühmann und Warnfried Altmann (15.30 Uhr)
  • Bahnhof Sudenburg: 12 bis 17 Uhr unter anderem mit DJs, Kabarettist Lars Johansen (15 Uhr) und Mitmachprogramm
  • Bahnhof Hasselbachplatz: 12 bis 16 Uhr mit Infoständen, Redebeiträgen und DJs
  • Bahnhof Neustadt: ab 13 Uhr gilt es „Nazis Wegbassen“ mit Regina (Ravende Europäer gegen Intoleranz und Nationalismus)
  • Bahnhof Eichenweiler/Pettenkofer Brücke: 12 bis 16 Uhr Mahnwache der Bürgerinitiative Offene Heide

Schulen zeigen Courage auf dem Alten Markt

In der Zeit von 11 bis 15 Uhr zeigen Schüler Courage auf dem Alten Markt. 19 Schulen aus Magdeburg und dem Umland präsentieren Infostände, interaktive Aktionen und ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm Das Sax´n Anhalt Orchester und Oberbürgermeisterin Simone Borris eröffnen den Aktionstag um 11 Uhr.

Soli-Party im Hot

Ab 19 Uhr veranstalten die AWO und der Internationalen Bund im HOT-Alte Bude, Karl-Schmidt-Straße 12, eine Soli-Party mit Konzerten. Es spielen MandelKokainSchnaps, Stone Cold Love und Von Hölle sowie DJane Rota Schlüpfa. Der Eintritt ist auf Spendenbasis und wird gemeinnützigen Initiativen gespendet.