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Künstliche Intelligenz Wie Magdeburger Roboter-Forschung zur Geschäftsidee wurde

Hochtechnologie-Forschung können sich kleine und mittelständische Umternehmen oft nicht leisten. Eine Magdeburger Firma arbeitet an einer Lösung.

18.02.2024, 10:00
Gründungsinteressierte Forscher der Uni Magdeburg: Maximilian Kühne, Erik May, Leona Grulich, Nadia Schillreff und Julian-Benedikt Scholle.
Gründungsinteressierte Forscher der Uni Magdeburg: Maximilian Kühne, Erik May, Leona Grulich, Nadia Schillreff und Julian-Benedikt Scholle. Foto: Universität Magdeburg

Magdeburg/vs. - Hochtechnologie-Forschung ist aufwendig und risikoreich und damit für kleine und mittelständische Unternehmen oft nicht zu schultern. In Magdeburg entsteht eine Firma, die eine Brücke bauen will.

Um aus vielversprechenden Forschungsergebnissen aus Universitäten verwendbare Produkte für die Wirtschaft zu machen, gibt es Förderprogramme vom Bund oder Land.

Hilfe kommt aus dem Bundes-Fördeprogramm Exist-Forschungstransfer

Eines dieser Bundes-Förderprogramme ist der Exist-Forschungstransfer. Innerhalb der Förderung werden aus Wissenschaftlern Gründer und aus Forschern Unternehmer. Seit September gibt es ein solches Projekt auch an der Universität Magdeburg: das Projekt Exist Aurora. Das Team hat sich auf den Weg gemacht, Hochtechnologie aus der Uni durch eine Ausgründung in die Wirtschaft zu transferieren. Ihr Thema: die automatisierte Programmierung von Industrierobotern.

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Industrieroboter sind in der modernen Industrie schon lange keine Ausnahme mehr: Sie steigern die Effizienz, verbessern die Produktqualität, entlasten Arbeitskräfte. Mittelständische oder kleinere Firmen können sich Industrieroboter oft jedoch nicht leisten. Genau hier setzt der Exist Forschungstransfer der Uni Magdeburg an.

Neuprogrammierung von Robotern bisher sehr teuer

Erik May, gründungsinteressierter Forschungsingenieur vom Institut für Arbeitswissenschaft, Fabrikautomatisierung und Fabrikbetrieb der Uni, erklärt: „Bei der Anschaffung und Verwendung von Industrierobotern entstehen hohe Anschlusskosten für deren Programmierung.

Neues Programm soll Kosten senken

Bei jeder Veränderung des Produktionsprozesses muss auch die Programmierung der Roboteranlage angepasst werden. Haben Sie beispielsweise einen Roboter zum Abschleifen von Kanten eines Stahl-Zahnrades einrichten lassen, können Sie ohne Neu-Programmierung des Roboters keine anderen Stahl-Teile abschleifen. Die Kosten hierfür können nach einer Laufzeit von zehn Jahren 75 Prozent der Gesamtkosten ausmachen.“

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Sein Team arbeitet nun an einer Software-Technologie, die diese Roboterprogramme automatisiert erzeugt. „Das spart Zeit, da die Software die Roboterprogramme schneller erzeugen kann als ein menschlicher Programmierer“, sagt der Ingenieur. „Zum anderen ist es wahrscheinlich, dass wir effizientere Arbeitsabläufe erzeugen, da der Algorithmus viele Millionen möglicher Wege sucht und findet, um eine Arbeitsaufgabe des Roboters umzuprogrammieren.“

Erste Pilotunternehmen testen das Magdeburger Programm

Der aktuelle Entwicklungsstand seines Exist-Aurora-Projekts ermöglicht es, erste Pilot-Unternehmen zu rekrutieren, die die Technologie im Produktionsablauf testen wollen. „Das Interesse an unserer Software-Technologie ist groß“, sagt May. Der Weg von der Idee bis hin zur Ausgründung eines Unternehmens sei allerdings lang. Umso mehr freut es ihn, dass die Exist-Forschungstransfer-Förderung geklappt hat.

Magdeburger Team erhält Innovationspreis

„Die Antragserstellung war aufwendig, da die benötigten Unterlagen einem Businessplan gleichen. Das reichte von einer Marktanalyse, über eine technische Vorausschau bis hin zu einer Bewertung der Technologie. Parallel dazu lief ja auch noch unser Bewerbungsverfahren für einen wichtigen Innovationspreis.“ Und auch hier hatte das Team von Aurora Erfolg und gewann mit seiner Softwarelösung beim IQ Innovationspreis 2023 im Cluster Automotive den ersten Platz.

Allen, die Ideen für Ausgründungen haben, rät Erik May: „Einfach machen. Man sollte sich von dem Gedanken lösen, dass man es nicht schaffen kann, da man sonst möglicherweise nicht den ersten Schritt wagt, daraus mehr entstehen zu lassen.“ Erster Anlaufpunkt ist aus seiner Sicht das Transfer- und Gründerzentrum. Infos zum Projekt Exist Aurora gibt es im Internet unter: www.aurora.ovgu.de/