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Kino, MVB-Haltestellen und Ampeln Wo Magdeburg barrierefreier werden muss

Eine aktualisierte Dringlichkeitsliste gibt Aufschluss über Erfolge und Nachholbedarf der Stadt Magdeburg.

Von Lena Bellon 28.10.2024, 06:40
Im Moritzhof im Magdeburger Stadtteil Neue Neustadt wurde im Jahr 2023 an der Barrierefreiheit gearbeitet.  Die Pflasterarbeiten haben den Weg zur Veranstaltungsstätte für Rollstuhlfahrer erleichtert.
Im Moritzhof im Magdeburger Stadtteil Neue Neustadt wurde im Jahr 2023 an der Barrierefreiheit gearbeitet. Die Pflasterarbeiten haben den Weg zur Veranstaltungsstätte für Rollstuhlfahrer erleichtert. Foto: Lena Bellon

Magdeburg - Für Menschen mit Behinderungen gibt es in der Landeshauptstadt noch viele Hürden – sowohl für Seh- und Hörbehinderte als auch für Personen, die im Rollstuhl sitzen oder eine Gehhilfe benötigen. Diese Barrieren abzuschaffen, ist ein langer Prozess. Daher gibt es eine Dringlichkeitsliste zur Verbesserung der Barrierefreiheit in Magdeburg. Zuletzt wurde 2021 eine erstellt und beschlossen.

Diese Liste soll als „grundsätzliche, konzeptionelle Orientierung für die Arbeit der Stadtverwaltung auf den Gebieten von Stadtplanung, Bau- und Verkehr sowie der Weiterentwicklung der sozialen, kulturellen und touristischen Infrastruktur“ dienen, wie es in der aktuellen Beschlussvorlage heißt.

Magdeburg: Neue Liste für 2024

Denn: Es gibt eine überarbeitete Liste, die kürzlich im Bauausschuss besprochen wurde. Angeregt wurde die Dringlichkeitsliste ursprünglich von der Arbeitsgruppe (AG) „Menschen mit Behinderung“. Als die Liste mit dem Stand 2021 beschlossen wurde, wurde gleichzeitig festgelegt, dass die Liste alle drei Jahre überarbeitet und aktualisiert wird.

Tanja Pasewald, Behindertenbeauftragte der Stadt Magdeburg, trägt im Bauausschuss einige Erfolge der vergangenen Jahre vor: „Im Moritzhof wurde der Zugang für Rollstuhlfahrer erleichtert. Außerdem wurden 13 Lichtsignalanlagen mit Akustiksignalen neu ausgestattet oder nachgerüstet. Die Haltestelle der Straßenbahn am Westfriedhof ist ebenfalls nennenswert.“ Alle beispielhaft genannten Punkte waren zuvor auf der Dringlichkeitsliste von vor drei Jahren zu finden.

Senioren und Eltern mit Kinderwagen

Die Liste begünstige nicht nur die Teilhabe von behinderten Menschen, sondern würde auch älteren Menschen oder Eltern mit Kinderwagen den Zugang zu Gebäuden erleichtern. Die aktualisierte Liste zeigt nämlich auch, wo es weiterhin Nachholbedarf in Sachen Barrierefreiheit gibt: Bei verschiedenen kommunalen Gebäuden wie zum Beispiel in der Gerhart-Hauptmann-Straße 24 bis 26.

„Der Olvenstedter Platz ist ein wichtiger Knotenpunkt und noch nicht barrierefrei“, sagt Pasewald. Sie betont auch, dass für hörbeinträchtige Menschen mehr getan werden müsse: „Öffentliche Räumlichkeiten, in denen regelmäßig Veranstaltungen stattfinden, sollten mit Akustik verbessernden Maßnahmen ausgestattet werden.“

Weiterhin auf der Liste steht auch das Musik- und Medienzentrum Gröninger Bad, das noch nicht barrierefrei ist. Dieses steht jedoch unter Denkmalschutz. „Denkmalschutz und Barrierefreiheit ist immer schwer“, gibt Stadtrat Stephan Leitel (CDU) zu bedenken.

Noch keine Umsetzung

Die Dringlichkeitsliste, die aktuell über 50 Gebäude, Haltestellen oder Plätze zählt, ist zunächst eine Handlungsempfehlung, die auf akuten Bedarf im Hinblick auf eine barrierefreie Umgestaltung der aufgenommenen Objekte verweist.

Das sei nicht zu verwechseln mit der tatsächlichen Realisierung entsprechender Maßnahmen. Um einen der Punkte umzusetzen, bedarf es jeweils einer gesonderten Planung und Beschlussfassung durch den Stadtrat. Auf der Liste befinden sich nämlich auch Objekte, die sich in privater Trägerschaft befinden. Diese Auflistung soll nur zur Kenntnisnahme dienen. Die überarbeitete Dringlichkeitsliste mit dem Stand 2024 wurde im Bauausschuss einstimmig empfohlen.