Nach 40 Jahren Zahnärztin in Magdeburg geht in den Ruhestand - So geht es in der Praxis weiter
In Magdeburg geht eine Zahnärztin in den Ruhestand. Mit der Volksstimme sprach sie über die vergangenen Jahre und wie es weitergehen wird.
Magdeburg - Kurz vor Weihnachten war für die Magdeburger Diplom-Stomatologin Anett Oberüber nach 41 Jahren unwiderruflich der letzte Arbeitstag. „Eigentlich wollte ich Malerin werden, doch klappte es mit dem Wunschstudium nicht“, erzählt die 1959 auf der Insel Usedom geborene Zahnmedizinerin. Weil die Schule die Anmeldung zur Aufnahmeprüfung verpasste, wurde es nichts mit der Malerei.
Eigentlich wollte sie Künstlerin werden: Magdeburger Zahnärztin erzählt ihren Werdegang
Doch auch als Zahnärztin fühlte sie sich irgendwie als Künstlerin. „Auch da sind Fingerfertigkeit und feines Arbeiten gefragt.“
Nach erfolgreichem Studium in Rostock und Dresden verschlug es die verhinderte Künstlerin 1983 nach Magdeburg, zunächst als Betriebszahnärztin im Sket, vier Jahre später in die Poliklinik Mitte zu Dr. Hinzmann. In den Wendewirren leitete die Wahl-Magdeburgerin auch kurzzeitig die Poliklinik, wagte dann 1991 den Sprung in die Selbstständigkeit, eröffnete ihre eigene Praxis. Erst in der Leiterstraße 6, zur Jahrtausendwende wechselte sie nur die Straßenseite zur Leiterstraße 5.
Bereits am 1. April 2020 übergab sie die Praxis an ihre Kinder, machte aber auch noch den Umzug ins neue Domviertel mit, wo sie bis zuletzt Tausenden Elbestädtern auf den Zahn fühlte und eventuell auftretende Lücken kunstvoll füllte.
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Kinder übernehmen Zahnarzt-Praxis in Magdeburg
Die Praxis glich an ihrem letzten Arbeitstag einer Blumenhandlung, zahlreiche langjährige Patienten verabschiedeten sich persönlich. Dabei floss auch manche Träne.
Die Praxis im Breiten Weg führt nun Tochter Juliane Seiler gemeinsam mit Frank Schuster als „Zahnärzte im Domviertel“ fort. Anett Oberüber indes hat jetzt Zeit für ihre Hobbys Golfspielen, Malen und Reisen und natürlich für die Enkeltochter, weiß sie ihre Praxis und deren Patienten doch in guten Händen.
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Ihre erste Reise führt sie über Weihnachten und den Jahreswechsel in die Türkei. Ob der Gang in die Zahnarztpraxis künftig tabu ist, bleibt indes abzuwarten.