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Gassi mit Hunden Zaun für Magdeburger Wiese an befahrener Straße bleibt umstritten

Die Hundewiese an der Magdeburger Robert-Koch-Straße soll eingezäunt werden. Im Hundewiesen-Test der Volksstimme wurde bereits die befahrene Straße und die Gefahr für die Hunde kritisiert. Die Stadt kalkuliert nun die möglichen Kosten.

Von Lena Bellon 06.08.2023, 09:00
Die Hunde Captain, Laika und Daisy (von links) haben im Frühjahr  die Wiese an der Magdeburger Robert-Koch-Straße getestet.
Die Hunde Captain, Laika und Daisy (von links) haben im Frühjahr die Wiese an der Magdeburger Robert-Koch-Straße getestet. Sabine Lindenau

Magdeburg - Wenn Hunde auf der Wiese toben und spielen, wollen die Hundehalter unbesorgt sein. Auf der ausgewiesenen Hundewiese an der Robert-Koch-Straße/Rennetal ist das derzeit nur eingeschränkt möglich. Die Wiese umfasst zwar 9747 Quadratmeter und gehört damit zu den fünf größten in Magdeburg, jedoch gibt es keinen Zaun. Zur Robert-Koch-Straße hin gibt es Bäume, nördlich verläuft die Faule Renne und westlich eingezäunte Grundstücke.

Der fehlende Zaun wurde nun von der Fraktion FDP/Tierschutzallianz gefordert. Eine Eingrenzung mit „Tor an der Ost- und gegebenenfalls auch an der Südseite der Wiese in L-Form“ soll von der Oberbürgermeisterin veranlasst werden. Ebenso eine Sitzgelegenheit, die aktuell noch fehlt. Im Volksstimme-Hundewiesen-Test wurden genau diese Punkte angemerkt. Zwei Hundebesitzer testeten alle 25 Hundeauslaufwiesen der Landeshauptstadt. Das Fazit für die Wiese in Nordwest: „Von der Größe her ist sie super. Aber gar nicht sicher.“ Bei dem Test blieben die beiden Hunde deswegen an der Leine. Auch die fehlende Sitzgelegenheit fiel auf.

Jährliche und einmalige Kosten

Eine Stellungnahme der Stadt lässt wenig hoffen, dass sich dieser Zustand ändern wird. „Die im Antrag geforderte L-förmige Einzäunung würde zirka 240 Laufmeter betragen“, heißt es. Die Stadt hat dafür eine Rechnung aufgestellt: Ein Meter Zaun koste 250 Euro. Das ergebe 60 000 Euro in der Summe. Dazu käme ein Pflegetor mit Pforte für 2200 Euro und eine Tür für 1300 Euro.

„Daraus ergeben sich Gesamtkosten von 63 500 Euro brutto für die Zaunanlage. Hinzu kämen Unterhaltungskosten für die gesamte Zaunanlage von insgesamt 546 Euro jährlich“, schreibt Stefan Matz, Leiter des Eigenbetriebes Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg (SFM). Der Aufbau einer Bank inklusive eines Abfallbehälters würde je nach Modell zwischen 2000 und 3000 Euro kosten. Auch hier kämen zusätzliche Unterhaltungskosten von 71,50 Euro jährlich für beide Ausstattungselemente hinzu, wie Matz mitteilte.

Geteilte Meinung im Magdeburger Stadtteil

„Aufgrund der derzeitigen Finanzlage empfiehlt die Stadtverwaltung, den Antrag abzulehnen“, heißt es abschließend in der Stellungnahme. Auch Rüdiger Jeziorski, Sprecher der AG Gemeinwesenarbeit (GWA) Nordwest/Neu-Olvenstedt, sieht keine Notwendigkeit: „Das Thema Einzäunung Hundewiese war im letzten Jahr kurz Thema auf unserer Zusammenkunft. Die meisten Teilnehmer fragten sich, warum da ein Zaun drum soll.“

Es gebe genug Platz, ein Zaun sei aus seiner Sicht nicht notwendig: „Sollte ein Hund dennoch auf die Straße laufen, so hat der Besitzer sein Tier nicht in Griff. Ich fahre dort täglich mit dem Bus vorbei und sehe nur selten jemand mit seinem Hund Gassi gehen.“ Laut des Sprechers sollte man das Geld besser einsetzen. Ihm sei dennoch bewusst, dass Bewohner ganz unterschiedlich über diesen Antrag denken.