Zoo Magdeburg Große Anteilnahme nach Giraffen-Tod
Der Zuspruch nach dem Tod von Giraffe Femke und ihrem Baby im Zoo Magdeburg reißt nicht ab. Zoochef Perret würde wieder Webcams nutzen.
Magdeburg l Auch 24 Stunden nach Bekanntwerden des Dramas im Zoo Magdeburg reißen die Beileidsbekundungen aus aller Welt nicht ab. Giraffe Femke hatte am Freitagvormittag ein totes Baby zur Welt gebracht, welches nur 35 statt mindestens 60 Kilo wog. Eine Webcam übertrug das traurige Ereignis. Schon seit Wochen hatten Fans via Internet dem Ereignis entgegengefiebert. Dann der Schock. Und kurz darauf der Nächste:
Einige Stunden später starb auch Femke selbst. Ihre Gebärmutter war während der Geburt gerissen. In der Medizin wird dies Uterusruptur genannt. Femke verblutete innerlich - für Tierpfleger nicht erkennbar. Gegen 22.30 Uhr brach sie zusammen und war sofort tot. Zoochef Kai Perret, der Stallwache gehalten hatte, musste sich das Drama machtlos mit ansehen.
Sowohl auf dem Facebook-Account der Volksstimme als auch beim Zoo Magdeburg sprechen viele User dem Zoo ihr Beileid und Mitgefühl für den Verlust aus. Eine Userin schreibt: "Ich wünsche euch viel Kraft den schweren Verlust zu verkraften." Eine andere Tierfreundin meint: "Beileid zum Verlust in unseren Zoo. Hatten uns so gefreut den Nachwuchs uns beim nächsten Besuch anzuschauen. Sind sehr Traurig."
Viele Youtube-Nutzer sind nach dem Abschalten der Webcam im Giraffenhaus zum Livestream-Chat des Nashorns gewechselt. Dieser Stream überträgt das Geschehen aus der Mutterbox. Nashorn Maleika hatte dort am 28. April 2019 einen gesunden Bullen zur Welt gebracht. Die User nutzen den Chat auch, um sich gegenseitig über den Verlust der Giraffen zu trösten. Eine Nutzerin schreibt: "Länger als 3-4 Stunden schaffe ich es im Moment auch nicht zu schlafen. Wache immer wieder auf und denke dann an diese schrecklichen Ereignisse."
Die Beileidsbekundungen kommen auch aus dem englischsprachigen Raum. Kein Wunder, knapp 30 Prozent der Nutzer, die das Geschehen im Giraffenhaus per Webcam mitverfolgten, kamen aus den USA, Großbritannien und Kanada. Auch deshalb reagiert der Zoo seit einigen Tagen nicht mehr nur in Deutsch, sondern auch auf Englisch. Insgesamt wurde der Giraffen-Livestream fast 700.000 Mal geklickt.
Trotz der schrecklichen Ereignisse würde Zoochef Kai Perret in Zukunft nicht per se auf Webcams verzichten wollen. Gegenüber der Volksstimme erklärte er: "In der Vergangenheit war es verpönt, Geburten und Transporte von Tieren öffentlich zu zeigen. Doch dass es solch tragische Situationen wie eine Totgeburt gibt, gehört zu unserem Beruf als Tierpfleger dazu. Wir leiden wegen der zwei toten Giraffen wirklich bis ins Mark. Aber wir leben nun mal nicht in einer heilen Welt. Daran sollte auch die Öffentlichkeit teilhaben können."
Der Beruf des Tierpflegers sei mit vielen Höhen und Tiefen verbunden. Letztendlich würden sie aber alle jeden Tag in erster Linie für die Tiere arbeiten. Umso schöner sei es nun zu sehen, wie das kleine Nashorn aufwächst.
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