Arbeitslosenzahl Deutlicher Anstieg im Landkreis Börde
Die Arbeitslosenzahl im Landkreis Börde ist zu Jahresbeginn deutlich gestiegen. Die Gründe sind saisonal, coronabedingt und Kurzarbeit.
Börde l Zum Jahresbeginn ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat Dezember um 492 Personen oder 10,3 Prozent gestiegen. Damit waren insgesamt 5283 Personen im Landkreis Börde arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote rangiert im Januar bei 5,8 Prozent. Im Januar 2020 waren 4890 Personen arbeitslos gemeldet, und die Arbeitslosenquote betrug 5,3 Prozent.
„Die Arbeitslosigkeit zeigt weiter saisonal bedingte Verlaufsmuster. Insbesondere Beschäftigte, die in witterungsabhängigen Branchen tätig sind, sind in den Wintermonaten von Arbeitslosigkeit betroffen. Hinzu kommen befristete Arbeitsverträge, die zum Jahresende ausgelaufen sind“, erklärt Matthias Kaschte, Vorsitzender der Geschäftsführung der Magdeburger Arbeitsagentur. Mit Blick auf die derzeit noch laufenden Maßnahmen zum Corona-Schutz der Bevölkerung ergänzt er: „Unsere Kolleginnen und Kollegen setzen weiterhin alles daran, die Folgen der Corona-Krise für die Arbeitnehmer und Arbeitgeber möglichst gering zu halten. Die Bearbeitung von Kurzarbeitergeld und Arbeitslosengeld sowie die telefonische Bearbeitung von Kundenanliegen haben dabei höchste Priorität.“
Der Blick auf die Unterbeschäftigung zeichnet ein umfassendes Bild von der Verfassung des Arbeitsmarktes. Denn hier werden neben Arbeitslosen auch Teilnehmer in Maßnahmen, Weiterbildungen, Vorruhestandsregelungen und arbeitsunfähig Erkrankte erfasst.
Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung, also ohne Kurzarbeit, belief sich im ausgelaufenen Januar auf 7101 Personen, das sind 394 Personen mehr als im Vormonat und 73 mehr als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt aktuell 7,6 Prozent.
In den Wintermonaten ist die derzeit sinkende Nachfrage nach Arbeitskräften saisonüblich, weiß der Geschäftsführer. Insgesamt meldeten öffentliche und private Unternehmen beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters 198 neue Stellen. Das sind 219 weniger als im letzten Monat und ungefähr so viele wie im Vorjahresmonat. Der Stellenbestand ist gegenüber Dezember des Vorjahres um total 23 auf 1728 gesunken.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist wie bereits in den vergangenen Monaten weiter gestiegen, stellt Kaschte fest. Im Januar waren 33 500 Männer und Frauen länger als ein Jahr ohne Job, gelten daher als langzeitarbeitslos. Das sind 1900 mehr als im Dezember 2020 und 6800 mehr als im Januar 2020. Als Grund für den deutlichen Anstieg sieht die Arbeitsagentur an, dass der Arbeitsmarkt im vergangenen Jahr deutlich weniger aufnahmefähig aufgrund der Corona-Pandemie war. Insbesondere Menschen mit geringerer Qualifikation, eingeschränkter Mobilität, gesundheitlichen Schwierigkeiten und auch Sprachdefiziten bekamen das nachteilig zu spüren.
„Der Arbeitsmarkt im Land zeigt sich zu Jahresbeginn robust. Der Dezember-Lockdown hinterlässt derzeit deutlich weniger Spuren als die Eindämmungsmaßnahmen im vergangenen Frühjahr. Der aktuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit ist vor allem auf die üblichen saisonalen Effekte, wie etwa witterungsbedingte Freisetzungen auf dem Bau und auslaufende Jahresverträge, zurückzuführen“, urteilt der Geschäftsführer der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, Markus Behrens.