Grenzöffnung vor 35 Jahren Bei Breitenrode der Geschichte auf den Spuren
Die Landschaftsführerin Martina Neßwetter erinnert auf ihre eigene Art an die Grenzöffnung vor 35 Jahren und freut sich über eine motivierte Wandergruppe am Jahrestag.
Breitenrode. - Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und der Boden noch feucht vom Regen am Vormittag – ideale Bedingungen für eine winterliche Wanderung? Für Martina Neßwetter, zertifizierte Landschafts- und Naturführerin aus Breitenrode, spielt das Wetter eine untergeordnete Rolle. Mit Leidenschaft und Herzblut führt sie regelmäßig Menschen durch die malerische Landschaft rund um ihr Heimatdorf, und für den 35. Jahrestag der Grenzöffnung zwischen Breitenrode und Grafhorst hatte sie sich etwas Besonderes ausgedacht: Eine Wanderung entlang des „Grünen Bandes“ mit anschließender Einkehr im traditionsreichen Hotel Hildebrandt.
„Meine Schwester meinte zu mir: ,Du bist doch verrückt, das einen Tag vor Weihnachten zu machen’“, erzählt Neßwetter lachend zu Beginn der Tour. Doch ihre Zweifel, ob überhaupt jemand an diesem besonderen Tag teilnehmen würde, sind unbegründet. Zwölf motivierte Wanderer haben sich eingefunden, um gemeinsam mit ihr die Natur und Geschichte der Region zu erleben.
Unter den Teilnehmern ist Jörg Matolat, der ursprünglich aus Schleswig-Holstein stammt und seit Kurzem in der Region lebt. „Ich wollte die Gegend besser kennenlernen und mit Menschen ins Gespräch kommen“, erklärt er. Schon vor dem Start hat er sich angeregt mit Mark Mattaei und dessen Söhnen Oskar und Till unterhalten. Die beiden Jungs sind voller Vorfreude, einmal die Umgebung vor der eigenen Haustür genauer zu erkunden.
Auch Thomas Köhler, ein engagierter Breitenroder, nutzt die Gelegenheit zur Teilnahme. Mit dabei ist seine weiße Schäferhündin Luna, die ihre erste große Wanderung antritt. „Ich wollte schon längst einmal mitwandern, aber es hat sich nie so recht ergeben“, erzählt Köhler. Neben seiner beruflichen Tätigkeit setzt er sich aktiv für die Dorfgemeinschaft ein, sei es bei der Organisation des jährlichen Volleyballturniers oder bei der Renovierung des Dorfgemeinschaftshauses.
Besondere Stimmung
Nach einer kurzen Ansprache von Martina Neßwetter setzt sich die Gruppe in Bewegung. Pünktlich zum Start zeigt sich die Sonne, und der graue Himmel des Vormittags weicht einem freundlichen Winterlicht. Der Weg führt die Wanderer über den Kiefholzweg, vorbei am Gedenkstein zur Grenzöffnung, hinauf zum Aussichtsturm am „Grünen Band“ und weiter entlang des Allerentlasters bis zum Mittellandkanal. Die klare Luft und die weiten Blicke über die winterliche Landschaft sorgen für eine besondere Stimmung.
„Am Ende sind wir sogar 18 Kilometer gelaufen, statt der ursprünglich geplanten 14“, berichtet Martina Neßwetter stolz nach der Tour. Die Gruppe hält gut durch, und die Stimmung ist während der gesamten Wanderung von Begeisterung und Austausch geprägt.
Gegen 17 Uhr erreicht die Gruppe schließlich das Hotel Hildebrandt, wo ein gemeinsamer Abschluss stattfand. In gemütlicher Runde lassen die Teilnehmer den Tag Revue passieren.
Interessierte können sich auf der Website des Unesco-Biosphärenreservats informieren und erfahren, was im kommenden Jahr alles geplant ist. Und für die monatlichen Führungen mit Martina Neßwetter geht es am Februar wieder regulär los.