Berufsfindung Dienst, um Kopf frei zu bekommen
Zwei Oebisfelder Heranwachsende absolvieren bei der Naturparkverwaltung jeweils ein Jahr lang einen Freiwilligen Dienst.
Oebisfelde l Es ist für die Schulabsolventen Florian Widdecke und Dominik Jeremias schon so ein Gefühl von Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein als Auszubildender in der Berufswelt. Doch die Anforderungen, die solch eine Zeit mit sich bringt, die lastet nur bedingt auf die Heranwachsenden. Florian Widdecke erlebt sein Bundesfreiwilligenjahr (BFJ) und Dominik Jeremias verbringt ein sogenanntes Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) bei der Naturparkverwaltung Drömling in Oebisfelde.
Beide Oebisfelder Jungen vereint, dass sie noch nicht so recht wissen, welche berufliche Richtung sie einschlagen wollen. Aber als ehemalige Junior-Ranger möchten sie diese zwölf Monate Findungszeit aus guter Erinnerungen heraus nur zu gern bei der Naturparkverwaltung verbringen.
Die ständige Begleiterin an ihrer Seite ist Sabine Wieter. Sie ist die Fachfrau bei der Naturparkverwaltung für Öffenlichkeitsarbeit und Umweltbildung. „Ich habe fast nur beste Erfahrungen mit diesen jungen Menschen gemacht, die auf dem Weg des Erwachsenwerdens noch ihren Weg suchen. Florian und Dominik sind typische Beispiele dafür. Sie sind offen, einsatzbereit und passen sich unserer Dynamik im Alltagsbetrieb nahtlos an. In wenigen Tagen erhalten sie in Lisa Albrecht aus Oebisfelde noch Unterstützung“, spendiert Wieter erstes Lob für die Helfer auf Zeit.
Florian Widdecke hat seine Schulzeit als Hauptschüler abgeschlossen. Es fällt dem 17-jährigen Oebisfelder noch absolut schwer, sich für eine Berufsrichtung zu entscheiden, wie er selbst sagt. Irgendetwas mit hohem praktischen Anteil soll es einmal werden, kommt es aus ihm zögerlich heraus. Die Zeit bei der Naturparkverwaltung will der junge Mann nun nutzen, um produktiv zu sein und seinen Weg zu finden, sagt er mit fester Stimme.
Dominik Jeremias ist ebenfalls Oebisfelder, hat das Abitur vom Weferlinger Gymnasium in der Tasche, braucht nun aber etwas Luft, um wahrscheinlich in den kaufmännischen Bereich einzusteigen. „So soll es laufen“, gibt sich der 18-Jährige betont selbstsicher.
Bevor das Gespräch mit der Volksstimme zustande kam, waren „die beiden Neuen“ bei einer Grabenräumung entlang der Ohre im Einsatz. Mit ihren Händen, krummen Rücken und Schweiß auf Stirn und Nase sorgten sie dafür, dass Kaulquappen, Molche, Muscheln und andere Kleinlebenwesen, die beim Mähen am Uferbereich gelandet waren, wieder ins Nass des Flüsschens zurückgelangen konnten.
„Das ist eine von vielen Aufgaben, die auf unsere FEJ- und FÖJ-Helfer warten. Hinzu kommen Seminare, die von den staatlichen Stellen vorgeschrieben sind. Bei uns in der Naturparkverwaltung erarbeiten sie zusätzlich ein Projekt, das sie auch präsentieren müssen“, sieht Wieter vielfältige Anreize für diese erfüllte Zeit nach der Schule und vor Studium oder Ausbildung.
Die Naturparkverwaltung hat für den Bundesfreiwilligendienst noch freie Bewerberplätze, Telefon: 039002/85 00.