Kabarett in der Börde Etingen: Volles Haus und viel Applaus
Kabarettisten aus Magdeburg begeistern in der ausverkauften Bauernschänke. Der Etinger Dorfclub lockt Kulturfreunde aus dem Ort und aus den benachbarten Dörfern an.

Etingen. - Mit spitzer Zunge und feinem Gespür für die aktuellen politischen Entwicklungen begeisterten die „Hengstmann-Brüder“ das Publikum in der Bauernschänke in Etingen.
Der Kabarettabend war bereits Wochen vor dem Termin ausverkauft – ein Umstand, auf den der stellvertretende Ortsbürgermeister Fritz Rieke frühzeitig hingewiesen hatte. Als langjähriger Freund des politischen Kabaretts und persönlicher Kontakt zur Magdeburger Familie Hengstmann hatte Rieke die Veranstaltung gemeinsam mit dem Dorfclub angestoßen.
Sebastian und Tobias Hengstmann, die seit 2003 gemeinsam auf der Bühne stehen, entstammen einer traditionsreichen Kabarettfamilie. Ihr Vater Frank Hengstmann ist eine feste Größe in der Magdeburger Kulturszene, ihr Großvater Erich Hengstmann begründete das Kinderkabarett in der DDR. Heute betreiben Sebastian und Tobias zusammen mit ihrem Vater die eigene Spielstätte „…nach Hengstmanns“ in der Landeshauptstadt.
Drei Stunden Programm
Das dreistündige Programm in Etingen ließ kaum ein Thema der aktuellen Zeit unberührt. Die noch amtierende Ampel-Regierung, die Diskussionen um einen möglichen künftigen Kanzler Friedrich Merz sowie die jüngsten Wahlergebnisse wurden ebenso aufs Korn genommen wie gesellschaftliche Entwicklungen insgesamt. Mal pointiert, mal nachdenklich, aber stets treffsicher hielten die Brüder dem Publikum den Spiegel vor.
Dass solche Kulturveranstaltungen in Etingen möglich sind, ist dem Engagement vieler Ehrenamtlicher zu verdanken. Der Dorfclub setzt sich seit Jahren dafür ein, das Leben im Ort mit vielfältigen Angeboten zu bereichern – ein Einsatz, der in der Dorfgemeinschaft großen Anklang findet.

Auch Gäste aus der Umgebung fanden den Weg zum Kabarett nach Etingen. Einige von ihnen, darunter Jörg Lauenroth-Mago aus Rätzlingen, waren zuvor an der Fahrraddemonstration von Rätzlingen nach Wegenstedt beteiligt, bei der auch Etingens Ortsbürgermeisterin Ilka Schüssling mitfuhr. Direkt nach der Abschlusskundgebung radelten mehrere Teilnehmer zurück nach Etingen, um das Kabarett nicht zu verpassen.
„Es war ein rundum gelungener Abend mit viel Tiefgang und Humor, der auf jeden Fall auch zum Denken anregte“, zeigte sich Lauenroth-Mago begeistert. Erst nach mehreren Zugaben und langanhaltendem Applaus verabschiedeten sich die „Hengstmann-Brüder“ von der Bühne – mit dem Versprechen, im nächsten Jahr wiederzukommen.
Nun steht am 3. Mai erst einmal etwas verspätet das Aufstellen des Maibaums in Etingen an. Um 17.30 Uhr geht es los mit anschließendem Fackelumzug durch das Dorf. Und um 19.30 Uhr wird das Osterfeuer entzündet.