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Ausstellung in Oebisfelde Ingenieur hat Faible für abstrakte Kunst

Walter Winter ist gelernter Maschinenbauer. Doch sein Hobby ist die Kunst. Seine Werke sind aktuell in Oebisfelde ausgestellt.

Von Cedar D. Wolf 25.03.2025, 18:45
Der Künstler Walter Winter stellt aktuell in Oebisfelde aus.
Der Künstler Walter Winter stellt aktuell in Oebisfelde aus. Foto: Cedar D. Wolf

Oebisfelde - In der Galerie „Atelier 1“ von Angelika Flaig am Markt in Oebisfelde wird derzeit eine besondere Ausstellung gezeigt: Der Wolfsburger Walter Winter präsentiert dort seine Druckkunst – genauer gesagt, Monotypien und Lithografien. Wer sich für abstrakte Bildwelten und kreative Lebenswege interessiert, sollte sich beeilen: Die Ausstellung läuft nur noch bis Ende dieser Woche.

Walter Winter ist ein Künstler mit bewegter Biografie. Geboren 1959 in einem kleinen Dorf nördlich von Wien, führte ihn sein beruflicher Weg zunächst in die Technik. „Ich bin gelernter Maschinenbauingenieur“, erzählt er im Gespräch. 1984 kam er nach Deutschland, arbeitete zunächst in Stuttgart, bevor ihn ein Job nach Wolfsburg führte.

Beruf und Hobby im Gegensatz

Doch es war nicht allein die Technik, die ihn erfüllte – schon früh suchte er nach Ausdrucksmöglichkeiten jenseits der exakten Linien der Konstruktion. Der Kontrast zwischen seiner Ingenieursarbeit und der freien Kunstform begeistert ihn bis heute: „In der Motorenkonstruktion musste jede Linie exakt sein. Bei der Monotypie ist es genau andersrum. Ich trage Farbe auf Glas auf, lege Papier drauf, ziehe es ab – und schaue, was passiert. 20 Prozent Überraschung gehören immer dazu.“

In der Ausstellung in Oebisfelde zeigt Winter nun einen Querschnitt seiner Arbeiten – vor allem Monotypien, aber auch Lithografien, die noch in Stuttgart im Atelier von Michael Wackwitz entstanden sind. „Angelika (Flaig, Anm.d.Red.) hat mir einen Crashkurs geschenkt – und einen Lithografiestein. Das war der Startpunkt.“

Techniker wird zum Künstler

Ein Schlüsselmoment in Winters künstlerischer Entwicklung war eine Reise nach Australien und Neuseeland. „Ich habe mir damals auf einem Flohmarkt ein riesiges Buch über moderne Kunst gekauft. Ein dicker Schmöker, eigentlich Wahnsinn, den im Rucksack mitzuschleppen. Aber es hat mich total fasziniert – Architektur, Malerei, alles drin.“

Aus der Reiseliteratur wurde Inspiration, aus dem Techniker ein leidenschaftlicher Künstler. Was seine Werke auszeichnet, ist nicht nur das Spiel mit Farbe und Zufall, sondern auch der Prozess dahinter.

Ausstellung bis Ende März

Walter Winter versteht seine Arbeit als stetige Entwicklung, als „work in progress“. Es ist die Neugierde, die ihn antreibt. „Ich bin sehr abstrakt, aber es steckt oft mehr drin, als man auf den ersten Blick sieht.“

Wer sich selbst einen Eindruck verschaffen möchte, hat noch bis Ende März Gelegenheit. „Man kann mich oder Angelika einfach anrufen – ich bin zeitlich flexibel und schließe jederzeit gern auf.“