Inklusionsprojekt Honigbienen ganz nah sein
Mit dem Leben von Honigbienen beschäftigen sich Teilnehmer im Rahmen des Projekts „Ungehindert engagiert im Naturpark Drömling“.
Oebisfelde/Kämeritz l Entgegen den aktuell hochsommerlichen Temperaturen war bei dem Treffen auf einer Streuobstwiese der Kolonie Kämeritz noch wärmende Kleidung angesagt. Das hatte auch Auswirkungen auf das Bienenvolk, welches von einem Imker gespendet, dort in einem Bienenkasten ein neues Zuhause finden sollte. Sie blieben zur Freude der Projektteilnehmer träge.
Die gesamte Aktion lag in den Händen von Imkermeister Rolf Bertram von der Schloss-imkerei Hundisburg. Der versierte Bienenkenner leitet gemeinsam mit Sabine Wieter von der Naturparkverwaltung Drömling das Honigbienen-Projekt, wobei Bertram sich um das Fachliche und Wieter um das Zusammenwirken der Teilnehmer kümmert. Erfreulich für beide Förderer der Aktion, dass sich immer mehr Menschen aus jeder Altersgruppe und auch Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen für die Zucht von Honigbienen interessieren.
Das Honigbienen-Projekt ist nur eine von mehreren Aktionen im Rahmen von „Ungehindert engagiert im Naturpark“. Seit 2003 gibt es das Projekt Junior-Ranger und seit dem Jahr 2005 besteht eine Kooperation mit der Lebenshilfe Altmark West gGmbH. Bewohner aus den Wohnheimen Gardelegen, Zienau und Mieste engagieren sich ehrenamtlich im Naturpark Drömling. Sie helfen bei Arbeitseinsätzen, beim Bau und Kontrolle von Krötenzäunen und von Nisthilfen, bei Müllsammelaktionen und zig weiteren Vorhaben der Naturparkverwaltung Drömling.
Diese Aktionen sowie Exkursionen, Vorträge, Schulungen, Kremserfahrten, Camps und Ausflüge zu verschiedenen Umweltthemen im Rahmen des Projektes „Ungehindert engagiert“ führen die Menschen mit Beeinträchtigung gemeinsam mit zirka 20 freiwilligen Helfern des Naturparks Drömling sowie mit den Junior-Rangern durch. „Etwas Sinnvolles für die Natur und Umwelt tun und dabei noch Spaß haben. Durch solche gemeinsamen Aktionen wird das Zusammengehörigkeitsgefühl gefördert und das Selbstbewusstsein gestärkt“, weiß Wieter aus jahrelanger Erfahrung.
So ist auch das Honigbienen-Projekt entstanden. Auf Wunsch der engagierten Helfer und mit Unterstützung von Imkern wurde es möglich, Bienenvölker auf dem Informationsgelände in Kämkerhorst und auf der Streuobstwiese Kämeritz anzusiedeln und Patenschaften zu übernehmen, fasst Wieter zusammen. Letztendlich soll dieses Miteinander von Mensch und Insekt sowie das Zwischenmenschliche zu einem weiteren Naturschutzprojekt als Inklusionsmaßnahme umgesetzt werden, informiert Sabine Wieter.