Eulen Kauz Pumuckl ist in Oebisfelde ausgebüxt
Beim Aktionstag im Drömling hat Jens Haberland Spannendes über das Leben von Uhu Locke und Steinkauz Jerry erzählt. Malaienkauz Pumuckl ist dabei ausgebüxt.

Oebisfelde. - Auf den Schultern von Jens Haberland aus Bernburg sitzt Steinkauz Jerry und hat das Gelände der Biosphärenreservatsverwaltung Drömling in Oebisfelde gut im Blick. Haberland erzählt beim Aktionstag nach dem Motto „Greifvögel und Eulen“ Spannendes über das Leben der Tiere.
Der sogenannte Eulenmann pflegt und beherbergt Wildtiere, bis sie gesund sind und wieder in die Natur können. Zur Zeit leben über 20 Eulen in seiner Auffangstation in Bernburg.
Während die Gäste Uhu Locke und die beiden Schleiereulen bestaunen, nutzt Malaienkauz Pumuckl einen Moment der Unachtsamkeit, um sich von der langen Leine zu lösen und eine Runde im Alleingang zu fliegen. „Das war so nicht geplant“, sagt Haberland und nimmt schnurstracks die Verfolgung auf. Pumuckl landet auf einem Radlader und wartet dort ängstlich darauf, dass sein „Eulenvater“ ihn wieder abholt. Der Schreck sitzt Pumuckl und seinem Meister noch in den Gliedern – beziehungsweise in den Federn.

Mehr als 170 Besucher
„Bei uns wird es nie langweilig“, betont Sabine Wieter, Mitarbeiterin des Biosphärenreservates. Mehr als 170 Besucher gehen nach Anmeldung und in Gruppen aufgeteilt auf Entdeckungstour. Nase an Schnabel mit einem Uhu sein, einem Wolfshund direkt in die Augen schauen und Kürbisse schnitzen: Dies alles können die Besucher des Aktionstages erleben. Zu den Gästen zählen Juniorranger aus der gesamten Region sowie Mädchen und Jungen aus den Kitas Miesterhorst und Velpke, die derzeit ihre Waldfuchs-Ausbildung absolvieren.
Die Akteure vom Förderverein der Wegenstedter Kita „Spetzenpieper“ verkaufen Kuchen, damit die Naturschützer sich stärken können. „Stefan Hoffmann aus Wegenstedt bietet Speisen und Getränke an. Er hat sich auch als Partnerbetrieb des Biosphärenreservates beworben. Die Bewerbung wird noch geprüft“, erklärt Sabine Wieter. Nach ihren Ausführungen sei die Zusammenarbeit mit den Partnerbetrieben eine gute Sache, denn zum einen können sich die Ranger bei Veranstaltungen besser auf das fachlich konzentrieren und zum anderen sollen ja auch die regionalen Unternehmen von der Partnerschaft profitieren.
Voll konzentriert ist auch Ranger Thomas Klöber bei der Sache. Der Calvörder präsentiert seinen Wüstenbussard, den er privat zur Jagd ausgebildet hat.
Während Klöber über das Leben der Greifvögel berichtet, nutzen Besucher die geflügelten Stars für ein Foto-Shooting. Haberlandt ist nicht nur begeisterter Hobby-Fotograf, der Bernburger besucht mit seinen Tieren auch Kindereinrichtungen, Schulklassen und Seniorenheime.
Bernburger mit Herz für Tiere
„Wir wollen den Menschen die Tiere nahe bringen und zeigen, dass es sich lohnt, diese Greifvögel zu schützen“, erklärt der 52-Jährige. Dank der Fürsorge für seine gefiederten Lieblinge, wie Kauze, Störche oder zahlreiche Eulen, hat der Experte vor einigen Jahren seine Herzensangelegenheit zum Beruf gemacht: Vom Stress im Baugewerbe zum Therapeuten.

René Rosenau aus Giersleben bei Aschersleben stellt sein Projekt „Wolfszeit“ und die Besonderheiten seiner beiden amerikanischen Wolfshunde Odin und Freya vor. Mutige Gäste dürfen die wohlerzogenen Hunde sogar streicheln.