Entschieden Neue Oebisfelder Straßen sollen Namen von Wissenschaftlern und Künstlern erhalten
Keine Namen von Tieren sollen die sechs Straßen im neuen Baugebiet am Lehmweg erhalten, sondern die von bekannten Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Kunst. Bis auf eine Ausnahme. Darauf verständigten sich am Dienstagabend die Mitglieder des Oebisfelder Ortschaftsrates während ihrer Sitzung im Rittersaal.
Oebisfelde/Weddendorf - Die Räte einigten sie auf folgende Namen: Marie-Curie-Straße, Clara-Schumann-Weg, Hildegard-von-Bingen-Straße, Robert-Koch-Straße, Von-Humboldt-Straße und, die Ausnahme, Lidzbarker Straße (polnische Partnerstadt von Oebisfelde). Allerdings sind Straßen- und Wegbezeichnungen nicht in Stein gemeißelt. Das letzte Wort haben die Mitglieder des Stadtrates. Sie sollen über die Ideen des Ortschaftsrates abstimmen. Die Erfahrung besagt allerdings, dass die Vorschläge problemlos durchgewunken werden.
Im Vorfeld der Sitzung waren die Oebisfelder aufgerufen, Namensvorschläge Ortsbürgermeisterin Bogumila Jacksch zu senden. Das taten einige auch. Die meisten Vorschläge kamen ebenfalls aus der Tierwelt, aber auch Pflanzennamen gingen bei ihr ein. Auch der Oebisfelder Oliver Wolf beteilige sich. Seine Vorschläge bezogen sich auf Namen von Familien, die die Oebisfelder Geschichte mitgeprägt haben – unter anderem Ovesfeld, Oberg und Bülow. Doch sie hatten keine Chance.
Wunsch nach Bildung wird ausgedrückt
Den entscheidenden Vorstoß setzte schließlich Ortschaftsrat Sven Groneberg. „Viele Straßennamen in Oebisfelde erinnern an deutsche Dichter, Denker und Komponisten. Dies sollten wir beibehalten. Meiner Meinung nach sagen diese Namen mehr über unseren Wunsch nach Bildung aus, als Tier- oder Pflanzennamen“, erklärte der SPD-Mann auch mit Blick auf den ersten Bauabschnitt am Lehmweg, der von den Oebisfeldern Dichter-Viertel genannt wird.
In der Tat. Bereits zu DDR-Zeiten spielten bedeutende deutsche Dichter, Denker und Komponisten bei Namensgebungen von Straßen in Oebisfelde eine wichtige Rolle. Der Grundstein wurde sicherlich mit den Straßennamen Lessing, Goethe und Schiller gelegt. Es folgten Erich Weinert, ein in Magdeburg geborener kommunistischer Dichter, Bertolt Brecht, Heinrich Heine, Theodor Körner und Ludwig van Beethoven. Nach der Wende, mit der Erschließung des Baugebietes am Lehmweg, kamen dann weitere hinzu.
Doch warum auch der Name von Oebisfeldes polnischer Partnerstadt Lidzbark als Ausnahme? Ortschefin Bogumila Jacksch, die in Polen geboren wurde und dort viele Jahre gelebt hat, erläuterte: „Der Name Lidzbark bot sich an. Die Lidzbarker Straße wird praktisch die Verlängerung der gegenüberliegenden Velpker Straße im ersten Lehmweg-Bauabschnitt sein. Und Velpke ist ebenfalls eine Partnergemeinde von Oebisfelde.“
Rockmusik-Fan hatte keine Chance
Ebenfalls keine Mehrheit fanden die Namen Anne Frank, Annette von Droste-Hülshoff, Albert Einstein, Martin Luther, Johannes Gutenberg, Hermann Hesse sowie Tonstraße, Kieselweg, Sandstraße (bereits in Breitenrode vorhanden), Kopfsteingasse, Flinsteinweg, Rühener Straße und Hallesche Straße.
Keine Berücksichtigung fanden auch die wohl nicht so ernst gemeinten Vorschläge eines Rockmusik-Fans wie Jimmy Hendrix, Elvis Presley, Mick Jagger, Deep Purple und Led Zeppelin.
„Ich denke, wir haben eine akzeptable Auswahl getroffen. Die Verwaltung muss jetzt noch überprüfen, ob die vorgesehenen Straßennamen in Oebisfelde einschließlich Ortsteilen nicht bereits vorhanden sind. Schließlich muss noch der Stadtrat grünes Licht geben“, betonte Jacksch.