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Ehrenamt Soziale Tage in Oebisfelde: Jugend schuftet für ihre Heimatstadt

Zehntklässler der Oebisfelder „Drömlingschule“ packen bei den sozialen Tagen kräftig mit an. Wie und warum helfen die jungen Leute dem Heimatverein?

Von Anett Roisch 25.04.2024, 06:00
Bei den Gartenarbeiten legen sich die Zehntklässler an fünf Tagen für den Oebisfelder Heimatverein mächtig ins Zeug.
Bei den Gartenarbeiten legen sich die Zehntklässler an fünf Tagen für den Oebisfelder Heimatverein mächtig ins Zeug. Foto: Anett Roisch

Oebisfelde. - Auf dem Großen Burghof herrscht Betriebsamkeit. Aufgeteilt in Gruppen schuften Zehntklässler der Sekundarschule „Drömlingschule“ Oebisfelde im Rahmen ihrer sozialen Tage in der Kommune. Trotz des umfangreichen Arbeitspensums herrscht eine sehr gute Stimmung.

„Diese Partnerschaft zur Kommune ist über die Jahre gewachsen“, erklärt Kerstin Grimm-Neubauer, Leiterin der „Drömlingschule“. Nach ihren Ausführungen hatten Zehntklässler auch schon in den Jahren zuvor geholfen, Grundschulen und Kitas zu verschönern. Aktuell würden sie nun den Heimatverein bei der Erhaltung der Burg und des Geländes unterstützen. „Wir freuen uns natürlich sehr, dass die Schüler auch ein bisschen was zurückgeben können, an den Ort, wo sie aufgewachsen sind und gelernt haben“, betont die Schulleiterin.

„Es gibt die Maurer-, die Maler- und die Gartengruppe“, sagt Lehrer Karl Möllmann, der Seite an Seite mit seinen Schülern anpackt. „Die sozialen Tage sind cool. Die Gartenarbeit macht mir Spaß“, beschreibt Schülerin Elena Weber, die mit der Hacke das Unkraut zwischen den Pflastersteinen des Hofes entfernt. „Draußen arbeiten ist besser als in der Schule lernen. Man kann sich mal so richtig auspowern“, sagt Dustin Schulze. Der 16-Jährige ist mit seinen Schulkameraden dabei, die Reste einer alten Mauer der einstigen Scheune abzutragen.

Dustin Schulze, Paul Essebier und Luca Stange unterstützen bei den  sozialen Tagen den Heimatverein. Ihr Lehrer Karl Möllmann packt bei den Arbeiten mit an.
Dustin Schulze, Paul Essebier und Luca Stange unterstützen bei den sozialen Tagen den Heimatverein. Ihr Lehrer Karl Möllmann packt bei den Arbeiten mit an.
Foto: Anett Roisch

„Die Sonne scheint. Das Malern draußen ist eine willkommene Abwechslung. Morgen findet auf dem Burghof eine Hochzeit statt. Da soll alles schön sauber sein“, sagt Schüler Celina Gohr. „Wir haben die schriftlichen Prüfungen geschafft. Jetzt ist Pause und Zeit für solche Einsätze. Ende Mai finden die mündlichen Prüfungen statt“, ergänzt die 16-jährige Josephine Kaulfuss. „Die Malertruppe ist gut in Gange. Sie streichen die Rundbank, die ganzen Türen und Holztore. Es läuft so gut, dass die Jugendlichen morgen auch noch dem Metallzaun einen neuen Farbanstrich geben“, beschreibt Malermeister Dirk Kuthe. Er ist Mitglied im Stadtrat und der Ortsbürgermeister von Weferlingen. Auf Anfrage des städtischen Bauamtes hat Kuthe die fachliche Begleitung und Anleitung übernommen. Er betont, dass die Zehntklässler richtig fleißig und mit Elan bei der Sache sind.

Ebenfalls begeistert vom Engagement der Jugend ist Christiane Schütrumpf. Sie ist nicht nur Mitglied im Heimatverein, sondern sie arbeitet als Architektin und engagiert sich im Stadtrat. „Wir vom Heimatverein wollten ja vor allen Dingen, dass die Absperrung an der Scheune wegkommt. Eine Mauer war vor ein paar Monaten umgestürzt und so eine Gefahrenquelle. Die Sperrung war ja ein sehr störendes Element bei Veranstaltungen im Bereich der Burg“, schildert Christiane Schütrumpf.

Josephine Kaulfuss (l.) und Celina Gohr aus der „Drömlingschule“ geben der Rundbank auf dem Großen Burghof in Oebisfelde einen frischen Anstrich.
Josephine Kaulfuss (l.) und Celina Gohr aus der „Drömlingschule“ geben der Rundbank auf dem Großen Burghof in Oebisfelde einen frischen Anstrich.
Foto: Anett Roisch

Nach ihren Ausführungen habe der Verein das Denkmalamt zu den aktuellen Arbeiten mit eingebunden. Die Scheune war in die 60er- oder 70er-Jahre überdacht. Dann fiel das Dach ein. Die betreffende Mauer der dachlosen Scheune sei kein historisches Gemäuer, sondern erst nachträglich in der neueren Zeit gesetzt worden. Die Mauer wäre nicht eingebunden gewesen und so aufgebaut, dass in der Mitte Schutt, wie zum Beispiel Ziegelsteine lagen. „Die Jugendlichen haben die Natursteine richtig gut im Verband aufgestapelt“, lobt Christiane Schütrumpf.