Kloster- und Stiftskirche St. Pankratius Hamersleben wird für mehr als 162000 Euro saniert Alte Gemäuer bekommen Frischzellenkur
Hamersleben l Eine außergewöhnliche Ortsbesichtigung fand in Hamersleben statt. Hintergrund waren die Vorbereitungen von Instandsetzungsarbeiten an der Kloster- und Stiftskirche St. Pankratius. Mehr als 160000 Euro stehen dafür zur Verfügung.
Der General- direktor der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt, Boje E. Hans Schmuhl, begrüßte dazu nicht nur den Hausherren Pfarrer Ludger Kemming. Auch Gabriele Brakebusch (CDU), Mitglied des Landtages, Pressesprecherin Eta Erlhofer-Helten, Bauleiter Ralf Lindemann von der Stiftung Dome und Schlösser, Dr. Volker Lind, Geschäftsführer des Institut für Sanierung GmbH, und Bärbel Pieper vom Landestourismusverband waren der Einladung zur Projektvorstellung gefolgt. Ebenfalls vor Ort war FDP-Bundestagsabgeordnete Jens Ackermann, der eigenen Worten zufolge als Für- sprecher gewissen Anteil an den Fortschritten hinsichtlich der Sanierung habe.
"Das Wichtigste zuerst", begann Schmuhl und betonte: "Das Geld ist da und die Planungsarbeiten sowie die Ausschreibung für die Instandsetzungsarbeiten können beginnen." Im Rahmen der geplanten Sanierungsarbeiten sollen die Apsiden im Ostbereich instandgesetzt werden, da die Dächer in einem maroden Zustand sind und das durchtretende Wasser die mittelalterlichen Wandmalereien beschädigt. Laut Schmuhls Angaben werden der Abbau der vorhandenen Dachein- deckung und der Schalung sowie die Ausbesserung des Mauerwerks erfolgen. Zudem sei es erforderlich, im Nordturm den Glockenstuhl zu sanieren, damit die Glocken, auch künftig störungsfrei klingen. Weiterer Bestandteil der Arbeiten ist die Wiederherstellung der Holzbalkendecke, der Geschosstreppenläufe und die Erneuerung der Elektrik.
Diese Sanierungsarbeiten würden seitens der Bundesregierung durch Fördermittel aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm IV in Höhe von 81000 Euro unterstützt. Schmuhls Worten zufolge ist seine Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt ebenfalls mit 81000 Euro an dem Vorhaben beteiligt.
Mit Freude reagierte Pfarrer Kemming auf die Fortführung der Sanierung am Gotteshaus, "weil diese zur Erhaltung eines wichtigen Kulturdenkmals an der Straße der Romanik beitragen werden. Gleichzeitig fördert es die Wirtschaft und den Tourismus in unserem Land. Es ist wie beim Menschen. Je älter man ist, desto aufwendiger ist die Pflege." Im Anschluss an die Ortsbesichtigung nutzen alle anwesenden Teilnehmer die Gelegenheit zu einem Rundgang durch Kirche und Kreuzgang, den Pfarrer Kemming mit einigen Anekdoten aus seinem jahrzehntelangen Wirken würzte.
Die Klosteranlage Hamers- leben besitzt mit der ehemaligen Stiftskirche der Augustiner-Chorherren ein Kleinod romanischer Baukunst, das wegen der weitgehenden Ursprünglichkeit des Bestandes architektur- und kunstgeschichtlich Außergewöhnliches bietet. An der Straße der Romanik gelegen, gehört das Kloster zum Bistum Magdeburg und dient ihm als katholische Pfarrei.
Bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts finden hier Restaurierungsarbeiten und Instandsetzungen statt, die weitestgehend die Rückgewinnung des romanischen Raumeindruckes zum Ziel haben. Seit 1991 beispielsweise ist in mehreren Bauabschnitten ein neues Orgelwerk mit klassischer Prägung hinter dem historischen Prospekt errichtet und 2012 zum 900-jährigen Jubiläum vervollständigt worden. Drei der großen Altarbilder konnten restauriert werden.