Verkehr Blitzer: Polizei lasert Raser im Landkreis
Die Polizei hat im gesamten Landkreis Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Und zahlreiche Verstöße aufgenommen. Unter anderem in Oschersleben. Bei dem Einsatz waren auch Polizeischüler der Bereitschaftspolizei des Landes Sachsen-Anhalt dabei.
Oschersleben - Viele Autos fahren auffällig langsam über die Anderslebener Straße in Oschersleben. Der Grund dürften die Polizeibeamten sein, die mit einem Lasermessgerät am Straßenrand stehen. Am vergangenen Montag (3. Juli 2023) wurde im gesamten Landkreis gelasert, unter anderem von Schülern der Bereitschaftspolizei des Landes Sachsen-Anhalt. Dabei wurden einige Raser ausgebremst.
„Ein Ziel der polizeilichen Verkehrsüberwachung ist die Senkung der Unfallzahlen“, teilt der Pressesprecher vom Polizeirevier Börde, Martin Klinge, mit. „Im letzten Jahr ereigneten sich im Polizeirevier Börde 4606 Verkehrsunfälle, hiervon 479 mit Personenschaden. In der ersten Hälfte dieses Jahres sind bereits 2185 Verkehrsunfälle registriert und hiervon 254 mit Personenschaden.“ Zum Vergleich: Im Jahr 2022 hätte es laut Martin Klinge im ersten Halbjahr insgesamt 2151 Unfälle gegeben, davon 232 mit Personenschäden.
Unfallzahlen auf hohem Niveau
Sollten sich die Unfallzahlen in diesem Rahmen weiterentwickeln, lägen sie im Jahr 2023 voraussichtlich noch höher als bereits im Jahr 2022. „Es scheint, dass sich die Unfallzahlen auf dem gleichen hohen Niveau wie im letzten Jahr entwickeln werden, wobei tendenziell eine Zunahme der Verkehrsunfälle mit Personenschaden gegenwärtig zu beobachten ist“, sagt der Polizeisprecher.
Doch woran liegt es, dass im Landkreis Börde so viele Unfälle passiere? „Überhöhte Geschwindigkeit ist und bleibt eine Hauptunfallursache. Dieser lässt sich effektiv nur durch eine Intensivierung der Geschwindigkeitskontrollen begegnen“, sagt Marin Klinge.
Dem stimmt auch der Polizeischüler Phillip Vincent Giese von der Bereitschaftspolizei zu. „Unsere Präsenz zählt schon viel“, sagt er. Sprich: Es geht gar nicht zwangsläufig darum, viele Menschen zu blitzen beziehungsweise zu lasern, sondern darum, dass sie langsamer fahren. Dass Giese im Landkreis Börde unterwegs ist, liegt daran, dass sich die Schüler im Zuge ihrer Ausbildung auch mit dem Thema Verkehrssicherheit beschäftigen. „Darunter fallen Unfallaufnahmen, Geschwindigkeitskontrollen und Verkehrskontrollen“, sagt er. Er selbst ist im ersten von zweieinhalb Lehrjahren.
Beamten messen vor allem innerorts
Die Beamten waren nicht nur in der Kreisstadt, sondern im gesamten Landkreis unterwegs. „Gemessen wurde am Waldring in Haldensleben, in Hermsdorf, in Wanzleben auf der Lindenpromenade, in Eilsleben bei der Grundschule, in Völpke auf der Bundesstraße, in Oebisfelde auf der Stendaler Straße und in Oschersleben an der Anderslebener Straße“, sagt der Pressesprecher. Gelasert wurde an insgesamt 13 Stellen, jeweils innerorts. „Um die Fahrzeuge zu messen und sie direkt rauszuholen, sind sie auf Landstraßen zum Beispiel einfach zu schnell. Das ist für die Beamten die Gefahr zu groß“, erklärt Klinge.
In Oschersleben erfolgte die Messung auf der Anderslebener Straße mit einer gut sichtbaren Messstation. Dennoch waren einige Verkehrsteilnehmer zu schnell unterwegs. Das mag nicht weiter verwundern, da gerade hier öfter von Polizeibeamten Messungen vorgenommen werden, wie zuletzt am Sonnabend, und da waren allein zehn Fahrer zu schnell.
Insgesamt haben die Beamten vom Polizeirevier Börde und die Polizeischüler der Bereitschaftspolizei 66 Verstöße festgestellt. „Der schnellste war 28 Kilometer pro Stunde zu schnell“, teilt Pressesprecher Martin Klinge mit. Laut dem Bußgeldkatalog kommt das dem Fahrer teuer zu stehen: Dort sind für 26 bis 30 Kilometer pro Stunde Geschwindigkeitsübertretung innerhalb einer Ortschaft 180 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg vorgesehen.