Coronavirus Auto-Artisten wissen nicht weiter
Die Schausteller der Monster Truck Show sitzen weiter in Oschersleben fest. Auftritte sind wegen Corona nicht möglich.
Oschersleben l Nach den ersten Auftritten in Quedlinburg und Bernburg war plötzlich Schluss. Die Künstler um die Familie Spindler haben nach ihrer Rückkehr aus dem Winterquartier gerade erst zwei Auftritte absolviert. Seit Ende März sitzt die Schaustellerfamilie auf dem Festplatz in Oschersleben fest (die Volksstimme berichtete). Eigentlich sollte es für die Artisten mit ihren gewaltigen Fahrzeugen mit einer Show in Halberstadt weitergehen und danach Richtung Hamburg. Oschersleben war nur eine weitere Station. Doch dann kam Corona.
Für die Schaustellerfamilie Spindler ist die Saison vorbei, kaum dass sie begonnen hatte. „Von heute auf morgen haben wir keinerlei Umsatz mehr, aber die Betriebskosten laufen weiter“, erklärt Tanja Spindler.
Für die Schausteller beginnt jetzt eigentlich die Hauptsaison. Im Winter sind sie, bis es wieder losgeht, mit der Instandhaltung und Reparatur der Fahrzeuge sowie der Planung der Saison beschäftigt. Für den kleinen Betrieb, dessen Existenz und auch für das eingeplante Personal sei die Situation eine Katastrophe.
Jetzt stehen die Wohnwagen, Lkw und Trucks auf dem Oschersleber Festplatz. Wie die Schaustellerin erklärt, müsse der Betrieb derzeit dort stehen bleiben. Wegen Corona-Auflagen der Landesregierung sei eine Weiterreise auch verboten. Auch wenn es möglich wäre, wisse sie gar nicht wohin. Nun wurde auch noch der Mietvertrag für die Nutzung des Festplatzes seitens der Stadt nicht verlängert. „Am 20. April müssen wir zusammenpacken“, sagt Tanja Spindler. „Wir wollen auch weg“, fügt Sohn Benito Spindler hinzu. Aber wovon und wohin weiß die Familie noch nicht. Die Artisten sind das ganze Jahr über jede Woche in einer anderen Stadt. Nur für den Winter würden sie sich mit ihren Fahrzeugen in einer Lagerhalle einmieten.
Normalerweise müsse das Team der Monster Truck Show in der Saison genug verdienen, um auch den Winter über davon leben zu können. Das gehe jetzt nicht. Die finanziellen Reserven seien in die Instandhaltung der Fahrzeuge geflossen.
Es gebe da wohl ein Grundstück in Baden-Württemberg auf das sie sich zurückziehen könnten, sagt Tanja Spindler. Aber ohne finanzielle Mittel kämen sie auch da nicht hin, wenn sie denn dürften.