Dorfentwicklung Hornhausen erhält neues Zentrum
Ein neues Dorfgemeinschaftshaus inklusive Mehrzweckhalle soll in Hornhausen entstehen.
Hornhausen l Eine Sperrschicht gegen aufsteigende Feuchtigkeit wurde installiert, die Heizung überholt, das Parkett abgeschliffen und neue Fenster wurden eingesetzt: Laut Ortsbürgermeisterin Inge Tamm wurde in den letzten Jahren am Dorfgemeinschaftshaus Hornhausen immer wieder etwas gemacht. Doch letztlich handele sich um ein „Fass ohne Boden“. Die Bausubstanz sei marode. Auch durch das Dach dringe Feuchtigkeit ein.
Die Turnhalle sei ebenfalls ein Sorgenkind. Sie ist seit mehr als einem Jahr gesperrt, weil es Probleme mit dem Dach gibt. Die Sanierung ist geplant, kann aber derzeit noch nicht beginnen.
Wie Inge Tamm mitteilt, habe sich der Ortschaftsrat Hornhausen mit einer Möglichkeit beschäftigt, „zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen“. Dabei seien die Pläne nicht ganz neu. Bereits 1988 habe es Überlegungen für ein neues Dorfgemeinschaftshaus gegeben. 1997 sei die Idee noch einmal aufgekommen - dieses Mal schon inklusive Mehrzweckhalle.
Auch ein potenzieller Bauplatz ist laut der Ortsbürgermeisterin bereits gefunden. An der Straße der Jugend gebe es neben dem Sportplatz eine Kleingartensparte. Dort würden nur noch zwei Parzellen genutzt. Die übrige Fläche liege brach. Ein Vorteil: Inge Tamm zufolge handelt es sich bereits um ein kommunales Grundstück. Die Lage sei ruhig. Bei Feiern sei nicht davon auszugehen, dass Anwohner gestört würden. Außerdem gebe es genug Fläche für Parkplätze. Das sei am derzeitigen Dorfgemeinschaftshaus ein echtes Problem.
Gerade für ältere Besucher sei auch der schlechte Zustand von Straße und Gehwegen vor dem Gebäude mit Schwierigkeiten verbunden. Dabei werde das Dorfgemeinschaftshaus intensiv genutzt - sei es für Familienfeiern, Karneval, Oktoberfest, Halloween oder an Silvester. „Die Hornhäuser gehen gerne feiern“, erklärt Inge Tamm.
Sollten die Kosten für die Sporthalle „ins Unermessliche“ gehen, könne ein Neubau besser sein. Immerhin gebe es in Hornhausen viele Sportvereine. Die müssten Trainingsmöglichkeiten haben, die auch im Winter nutzbar sind. Deshalb habe sich der Ortschaftsrat einstimmig dafür ausgesprochen, die Pläne für das sogenannte neue „Dorfzentrum“ weiterzuverfolgen und Fördermöglichkeiten auszuloten.
Oscherslebens Bürgermeister Benjamin Kanngießer weist jedoch darauf hin, dass die Initiative zu dem Projekt von der Stadtverwaltung ausgegangen sei. Er habe eine Konzeptstudie für ein Multifunktionsgebäude in Auftrag gegeben. Bei der Diskussion im Ortschaftsrat sei es darum gegangen, ob ein solches Projekt vor Ort auch tatsächlich gewünscht sei. Zwar werde das Dach der Sporthalle repariert und das Dorfgemeinschaftshaus sei nutzbar. Doch auf lange Sicht sei ein Neubau wirtschaftlich sinnvoll. Zumal es eine geeignete Fläche gebe, sich bereits im Eigentum der Stadt befinde.
Auf der anderen Seite macht der Bürgermeister deutlich, dass nicht mit einer schnellen Umsetzung des Projekts zu rechnen sei. Es werde einige Jahre dauern. Trotzdem sei es sinnvoll, sich schon jetzt mit der Idee zu beschäftigen.
„Das Vorhaben kann nur funktionieren, wenn wir Fördermittel bekommen“, verdeutlicht Kanngießer. Aber: Es gebe immer wieder Förderprogramme, die neu aufgelegt würden. „Das Glück bevorzugt in der Regel den, der dann vorbereitet ist“, so Kanngießer. Um schnell reagieren zu können, sei es gut, einen fertigen Plan in der Schublade zu haben.