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Fahrradfahren in der Börde Meinung der Fahrradfahrer in Oschersleben ist gefragt

Wie wird Oschersleben fahrradfreundlicher? Die Einwohner können Wünsche beim bundesweiten Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) einbringen.

Von Jan Dahms und Gudrun Billowie 13.10.2024, 20:00
Wie ist die Situation für Fahrradfahrer in Oschersleben? Eine ADFC-Umfrage läuft noch bis zum 30. November 2024.
Wie ist die Situation für Fahrradfahrer in Oschersleben? Eine ADFC-Umfrage läuft noch bis zum 30. November 2024. Symbolfoto: DPA

Oschersleben - Oschersleber, die mit dem Fahrrad unterwegs sind, können in den kommenden Wochen Erfahrungen mitteilen und Wünsche äußern. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) will beim bundesweiten Fahrradklimatest wissen: Wie fahrradfreundlich ist meine Stadt? Die Umfrage läuft noch bis zum 30. November 2024.

Bisher haben sich aus Oschersleben erst neun Bürger beteiligt. Das geht aus einem in der vergangenen Woche veröffentlichten Zwischenstand hervor. Die aktuelle Beteiligung genügt aber längst nicht, um in die Endauswertung zu kommen. Dafür sind mindestens 50 ausgefüllte Fragebögen erforderlich. Die Ergebnisse können der Verwaltung helfen, die Fahrradfreundlichkeit der Stadt zu bestimmen und Verbesserungsbedarf zu erkennen.

„Es ist wichtig, dass Bürger mitmachen“, ermuntert Nadine Oelze zur Teilnahme. Sie ist ADFC-Mitglied und Vorsitzende des Vereins „Pedal Power Börde“. „Dadurch wird ersichtlich, ob sich Radfahrer sicher fühlen, wo es Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern gibt, ob es gute Kooperationen mit Bus und Bahn gibt“, so Oelze.

So steht es um die Radwege in Oschersleben

Mario Peine, ADFC-Mitglied und gebürtiger Hornhäuser, gab bereits im Mai 2023 in der Volksstimme eine Einschätzung, wie fahrradfreundlich die Bodestadt ist. „Die Radwege-Infrastruktur ist in Oschersleben auf keinem guten Niveau“, so sein Fazit. Die Stadt habe demnach zu schmale Straßen für normkonforme Radwege. Als Beispiel nennt er unter anderem die Unterführung in der Magdeburger Straße. Für Fahrradfahrer durch Pflasterschäden potenziell gefährlich und zudem falsch angeordnet hält er außerdem die Wege der Anderslebener Straße. „Es gibt viele Wege, wo noch etwas getan werden könnte“, so Mario Peine.

Derzeit stockt es auch bei der Lückenschließung der Radwege-Infrastruktur in der Region. So warten beispielsweise die Hordorfer weiter auf einen Fahrradweg entlang der L101 nach Oschersleben. Im Hinblick auf einen Radweg an der Neubrandslebener Chaussee nach Hornhausen dämpfte der Dezernent im Amt für Straßenbau und -unterhaltung im Landkreis Börde, Denis Gruber, zuletzt die Erwartungen. Auch beim geplanten Fahrradweg von der Kreuzung B246 (Flotts Höhe) bis zum Bahnhof Hadmersleben entlang der Landesstraße 66 müssen sich Fahrradfahrer seit mehreren Jahren unter anderem wegen baurechtlicher Fragen in Geduld üben. Nach letzten Informationen aus der Stadtverwaltung, könnte aber voraussichtlich im 3. Quartal 2025 mit dem Bau begonnen werden.

Aus Oschersleben liegt beim letzten Fahrradklimatest von 2022 keine Auswertung vor. Offenbar haben sich nicht ausreichend Bürger beteiligt. Insgesamt haben es damals bundesdeutsche 1.114 Städte und Gemeinden in die Wertung geschafft, 245.000 Radfahrende haben teilgenommen. Es war der zehnte Test seiner Art und der ADFC bewertet das Ergebnis als ernüchternd. „Die Fahrradfreundlichkeit hat weiter abgenommen.“ Verbesserungen wurden eher in Großstädten genannt, der ländliche Raum scheint in Sachen Fahrradfreundlichkeit zu stagnieren. Wie aber sieht es in Oschersleben aus? Der Fragebogen ist online unter fahrradklima-test.adfc.de zu finden. Die Auswertung erfolgt im März 2025.