Reitersteinfest Organisatoren treffen ins Schwarze
Zahlreiche Besucher sind zum neunten Reitersteinfest auf das Gelände des Dorfgemeinschaftshauses in Hornhausen gekommen.
Hornhausen l Dass die Arbeitsgruppe Dorfgeschichte auch mit ihrer neuerlichen Ausstellung den Nerv der Ortsbewohner getroffen hat, ist schnell klar. Denn kaum sind zu Beginn des Hornhäuser Reitersteinfestes im Saal Andacht und Eröffnung beendet, wird es im benachbarten Ausstellungsraum eng.
Und laut. Denn vieles, was die Besucher hier zu sehen bekommen, kennen sie aus der eigenen Kindheit, aus ihren Familien, aus der Dorfgeschichte. Und das muss selbstredend kommentiert, darüber muss sich unterhalten werden.
Für dieses große Interesse sorgen nicht zuletzt zahlreiche mehr als 50, gar mehr als 60 Jahre alte Konfirmationsfotos. Auf denen manch ein Betrachter sich selbst oder aber Verwandte und Bekannte entdeckt. Wobei aber auch alles andere, was die Arbeitsgruppe Dorfgeschichte unter dem Titel „Kirchen in Hornhausen“ zusammengetragen hat, für Begeisterung sorgt: Informationen über die Geschichte der beiden Kirchen des Ortes, Fotos aus dem Hornhäuser Kirchenleben oder auch Bibeln und andere religiöse Bücher, die einst bekannten Einwohnern des Ortes gehört haben.
Während also im Ausstellungsraum immer wieder neue Besucher ihre Runden drehen, ist es auch auf dem Freigelände sehr lebendig. Denn der Kirchturmförderverein bietet als Veranstalter der neunten Auflage dieses Festes nicht nur Nahrung für den Geist, sondern auch für den Körper. Und zwar genauso feste Nahrung in Form von Kuchen, Grillwürstchen oder frischem Brot aus dem Lehmofen, wie auch flüssige Nahrung, die sich da Schlammbowle, Holunderlikör oder Met nennt.
„Auch dieses Reitersteinfest ist wieder ein Erfolg“, sagt Ortsbürgermeister und Kirchturmfördervereinsvorsitzender Lothar Lortz. Der sich nicht nur über die vielen Besucher freut, die aus nah und fern, auch aus dem niedersächsischen Partnerort Räbke gekommen sind. Lortz wird auch „die sehr emotionale“ Fest-Eröffnung noch lange in Erinnerung behalten, wie er sagt. Also beispielsweise die von Pfarrer Alfred Rockstroh aus Egeln gehaltene Andacht, wie auch die anschließende plattdeutsche Wortmeldung der Oschersleberin Eva Brandt.
Nachdem schon der Pfarrer in der Predigt unter anderem über Nächstenliebe und Zusammenhalt spricht, geht auch Eva Brandt auf dieses Thema ein. Sie lobt die aktive Dorfgemeinschaft und verrät, dass sie zu Hornhausen nicht zuletzt deshalb eine enge Beziehung hat, weil ihre Mutter hier konfirmiert worden ist, ihre Eltern hier geheiratet haben und ihre Großeltern hier begraben sind.