Stadtrat Oschersleben beschließt Schwimmhallebau
Die Mitglieder des Oschersleber Stadtrates haben den Weg für den Bau einer Schwimmhalle freigemacht.
Oschersleben l Viel diskutiert werden musste nicht mehr während der Sitzung. So fiel auch das Abstimmungsergebnis klar aus: 28 Ratsmitglieder votierten für die Beschlussvorlage, 2 enthielten sich ihrer Stimme. Damit ist der Weg frei für den Bau einer Schwimmhalle am historischen Bahnhof in der Mitte Oscherslebens. Außerdem kann die Stadt einen Mietvertrag mit der kommunalen Wohnungsgesellschaft Bewos als Bauherrin der Schwimmhalle über die Anmietung abschließen, so lautet es in der entsprechenden Vorlage weiter.
Auch die Rahmenbedingungen des künftigen Mietvertrages stehen damit bereits fest. So wird das Bad künftig über einen Schwimmer- sowie einen Nichtschwimmerbereich verfügen, nicht jedoch über ein Kleinkindbecken. Dafür soll nach einer kostengünstigen Lösung für die Integration eines Wasserspiels gesucht werden. Ferner ist eine Sauna geplant, eine Außenrutsche aber nicht. Rund 7,3 Millionen Euro soll der Bau samt Ausstattung kosten.
Die Preise wie für Eintritt oder Saunabenutzung sollen sich im Vergleich zu aktuellen Preisen und „in einem tragbaren Rahmen“ um 50 Cent erhöhen. Die Nettokaltmiete soll knapp über 252.000 Euro betragen. Auch darüber hatten die Räte per gesonderter Beschlussvorlage zu entscheiden. Diese wurde mit großer Mehrheit angenommen. Zusätzlich sind weitere Kosten zur Bewirtschaftung ab dem Jahr 2022 in Höhe von 500.000 Euro eingeplant.
Obendrauf kommen noch einmal Kosten für einen einmaligen Investitionszuschuss von 1,5 Millionen Euro von der Stadt an die Bewos. Auch darüber hatten die Räte zu entscheiden und stimmten mehrheitlich für die entsprechende Beschlussvorlage. Demnach hat den großen Rest der Investitionskosten in Höhe von 5,7 Millionen Euro die Bewos selbst zu stemmen.
Laut Oscherslebens Bürgermeister Benjamin Kanngießer (parteilos) werden sich die jährlichen Kosten für die neue Schwimmhalle dann auf dem Niveau der aktuellen Kosten für die alte Volksschwimmhalle bewegen. „Das ist natürlich nicht immer möglich. So haben wir ja für den Bau einer neuen Filteranlage in der Schwimmhalle in diesem Jahr wieder Mehrkosten im Vergleich zum Vorjahr gehabt und die Personalkosten werden sich künftig auch wieder erhöhen. Doch sollen die künftigen Kosten vergleichbar mit den alten Kosten sein“, erklärte Kanngießer gegenüber der Volksstimme.
Außerdem hatte der Rathauschef noch vor der Abstimmung resümiert: „Der Sonderausschuss zur Schwimmhalle war richtig, um schnellstens mit dem Bau voranzukommen. Schließlich werden die Baupreise nicht günstiger.“
Läuft alles nach Plan, könnte bereits Ende 2018 mit den Vergaben einzelner Planungsleistungen und ab April 2019 mit den Planungen selbst begonnen werden. Damit würden ein Jahr später die Baumaßnahmen beginnen. Im Januar des Jahres 2022 könnte der zunächst auf 30 Jahre befristete Mietvertrag mit der Bewos beginnen. „Dieser Zeitrahmen ist aber der Idealfall. Schließlich müssen wir die Planungsleistungen europaweit ausschreiben. Müsste eine zweite Ausschreibungsrunde erfolgen, würden schon wieder drei bis vier Monate ins Land gehen“, will Kanngießer all zu hohen Erwartungen entgegentreten.
Am Ende der Beschlussrunde zum Schwimmhallenneubau bat Ingeburg Gerke (CDU) ums Wort. „Ich finde den Mut von Bewos-Geschäftsführer Thomas Harborth aller Ehren wert. Neben der Burg und den Bahnhof nun auch das Projekt Schwimmhalle in Angriff zu nehmen, dafür gilt ihnen unser aller Dank“, sagt sie in Richtung des Zuschauerbereiches, in dem der Angesprochene selbst saß. Dafür gab es Beifall von allen Mitgliedern des Stadtrates und den Anwesenden aus der Stadtverwaltung.