Feuerwehren in der Börde Oschersleben: Ein Umzug zum Umzug
Die Oschersleber Feuerwehr hat nach der Dienstaufnahme im neuen Feuerwehrgerätehaus an der Lüneburger Straße dazu eingeladen, hinter die Kulissen zu schauen.
Oschersleben - Nachdem die Feuerwehrleute in den Tagen zuvor mit viel Manpower den Umzug gestemmt und am Sonnabend die letzten Kartons geschleppt hatten, war am 15. Dezember der große Bahnhof für die Bevölkerung am neuen Oschersleber Feuerwehrgerätehaus geplant. Mit einem Umzug zum Umzug startete der „Tag der offenen Tür“.
Punkt 10 Uhr, als sich der Fahrzeugtross am alten Feuerwehrgerätehaus in der Hornhäuser Straße in Bewegung setzte, war weithin der Klang von Martinshörnern in der Bodestadt zu hören. Zahlreiche Gäste erwarteten den Zug, der von der Drehleiter angeführt wurde, in der Lüneburger Straße. Fahrzeug für Fahrzeug parkte zum Finale fein säuberlich vor der Fahrzeughalle ein.
Einsatz am Tag der offenen Tür
Was kaum einer von den Gästen wusste: Nicht nur die Stellprobe hatten die Feuerwehrleute Stunden zuvor schon gemeistert, sondern auch das Ausrücken zu den ersten Alarmfahrten vom neuen Standort. In der Nacht lautete das Einsatzstichwort „Einkaufswagen unter Triebwagen“ und am Morgen war eine Tragehilfe für den Rettungsdienst nötig.
Gegen 11 Uhr – also als der Startschuss zum Tag der offenen Tür gerade gefallen war – ertönten abermals die Pieper. Ein Pkw-Brand war gemeldet. Da die Schermcker Feuerwehr übernahm, konnte der „Tag der offenen Tür“ wie geplant weiterlaufen. So bekamen die Besucher bei Führungen die Chance, einmal hinter die Kulissen zu schauen.
Neben der großen Fahrzeughalle mit Stellplätzen für acht Fahrzeuge standen auch die Türen von Umkleiden, Kleiderkammer, Bereitschaftsraum, Schulungsräumen, Büros und Küche offen. „Wir haben auch an unsere Nachwuchsabteilungen gedacht“, erklärte der stellvertretende Ortswehrleiter Kevin Löhning bei einer Führung und verwies auf separate Umkleide- und Schulungsräume für die Jugend- und Kinderfeuerwehr. Auf Details wie die Gestaltung von Glasfronten mit Oschersleber Motiven vom Emmeringer Illustrator Kay Elzner wies er ebenfalls hin.
In der Waschhalle war für die Bespaßung der kleinen Gäste mit einem Basteltisch und Kinderschminken gesorgt, später aber werden hier die Fahrzeuge von allen Ortsfeuerwehren gewaschen. Für eine Technikschau standen alle Fahrzeuge vor dem Feuerwehrgerätehaus bereit. Auch für diejenigen, die zwischendurch Hunger oder Durst plagten, war umfassend gesorgt.
Das neue Feuerwehrgerätehaus ist übrigens, wie Feuerwehrpressesprecher Andreas Ehrhardt sagte, die dritte Feuerwache in der Geschichte der Oschersleber Feuerwehr. Die erste wurde 1915 in der Petersilienstraße gebaut und war bis 1976 in Betrieb. Es folgte das Gerätehaus in der Hornhäuser Straße, dessen Bau 1974 begann. Die Ära dieses Feuerwehrgerätehauses endete nun am 14. Dezember 2024. Das neue Gerätehaus an der Lüneburger Straße entstand in einer Bauzeit von 15 Monaten.