Unterschriften Peseckendorfer kämpfen um ihre Kapelle
Ihre Kirche wollen die Peseckendorfer behalten. Darum kämpfen sie und suchen Unterstützung bei Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch.
Peseckendorf l Direkt vor der kleinen Kapelle hatten sich Dorfbewohner und Mitglieder des Kultur- und Heimatvereins Peseckendorf versammelt, um Bürgermeister Benjamin Kanngießer (parteilos) und Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch (CDU) die Unterschriftslisten zu übergeben.
Aber die Peseckendorfer haben nicht nur Unterschriften gesammelt, um ihrer Forderung, die kleine Kapelle in ihrem Dorf zu erhalten, Nachdruck zu verleihen. Sie haben im Ort auch eine Umfrage gestartet, um herauszufinden, wie die Kirche künftig genutzt werden könnte, welche Wünsche die Dorfbewohner haben. Dabei kam heraus, dass Trauungen und Trauerfeiern sowie kirchliche Zwecke ganz oben auf der Wunschliste stehen. Es gibt zudem die Idee, das Gebäude auch für die Physiotherapie, Arztsprechstunde und Fußpflege oder gar Lesungen, Musikabende oder als Heimatmuseum zu nutzen. Zudem gäbe es Gedanken, das 160 Jahr alte Gebäude in die „Börde-Wandernadel“ einzubinden.
„Bei der Planung der Gebäudesanierung sollte eine kombinierte Nutzung der Kirche als Informationsstelle der ‚Börde-Wandernadel‘ und für kirchliche Zwecke Berücksichtigung finden“, so die Auffassung von Mario Engelmann, Vorsitzender des Kultur- und Heimatvereins. Und eben die Gebäudesanierung und nicht zuletzt die Eigentumsverhältnisse der kleinen Kirche sind die wichtigsten Dreh- und Angelpunkte, um die Ideen und Wünsche der Peseckendorfer überhaupt umsetzen zu können.
Noch ist die Kirche Eigentum des Kirchenkreises Egeln und gehört zur Kirchengemeinde Klein Oschersleben. Der Kirchenkreis wolle und könne nicht mehr in das Gebäude investieren.
Während des Vororttermins an der Peseckendorfer Kapelle wurden sich alle Beteiligten schnell darüber einig, dass Schuldzuweisungen und Hinweise auf Versäumnisse aus der Vergangenheit der Kirche und auch dem Kultur- und Heimatverein in seinem Bemühen, das Gebäude zu erhalten und eine neue Nutzung zu finden, nicht weiterbringen.
Ob der Verein die Kirche in seine Obhut nimmt und die Stadt als Unterstützer einspringt, wäre eine Option, die es in gemeinsamen Gesprächen zu klären gilt. „Andere Beispiele zeigen, dass es funktionieren könnte“, meinte Bürgermeister Benjamin Kanngießer.
Gabriele Brakebusch nahm das Problem der Peseckendorfer mit in den Landtag und in die Staatskanzlei, um hier im Gespräch mit Staatssekretär Rainer Robra, der Wurzeln in Peseckendorf hat, nach anderen Fördermöglichkeiten, die helfen, das Gebäude zu sanieren und zu erhalten, zu suchen. „Jetzt erst recht, wir bleiben in Kontakt“, versprach die Landtagspräsidentin den Peseckendorfern.