Landkreis Börde Fördersegen für historische Häuser
Fördermittel aus der Städtebauförderung verhelfen zwei Mehrfamilienhäusern in Oschersleben zu einem schöneren Antlitz.
Oschersleben l Sind auch die letzten beiden Eingänge der Hermann-Krebs-Straße 3 und 4 saniert, ist das einstige Postkartenmotiv wieder entstanden. Davon ist Bürgermeister Benjamin Kanngießer überzeugt. Die Nachbargebäude der Mehrfamilienhäuser sind bereits oder werden aktuell saniert. Diese Tatsache ist für Janina und Sebastian Fesser Ansporn, nun auch loszulegen. Erst recht, da sie in der vergangenen Tagen aus den Händen von Bürgermeister Benjamin Kanngießer den Fördermittelbescheid in Höhe von insgesamt 722 000 Euro entgegennehmen konnten. Die Mittel werden über die Jahre 2021, 2022 und 2023 verteilt fließen.
Bereits vor sechs oder sieben Jahren haben die Fessers die Mehrfamilienhäuser in der Hermann-Krebs-Straße 3 und 4 gekauft. Sebastian Fesser ist Immobilienmakler und suchte eine Geldanlage. „Aber ich bin auch ein Impulsivkäufer“, erklärt der Hannoveraner. Der schlechte Zustand der Häuser konnte ihn nicht abschrecken. „Nee, da ist noch Leben, noch Substanz drin“, war er beim Blick auf die Häuser überzeugt. Lange wurde um die Fördermittel gekämpft. Während der gesamten Zeit fühlt er sich von der Stadt Oschersleben gut betreut. Mit dem Fördermittelbescheid in der Hand könne nun die Sanierung der denkmalgeschützten Häuser angeschoben werden, können die Ausschreibungen starten. Noch stehe nicht fest, ob auch die Dachböden zu Wohnungen ausgebaut werden können. Aktuell werde davon ausgegangen, dass pro Eingang vier großzügige Wohnungen, um die 100 Quadratmeter groß, geplant sind. „Auch Gärten wollen wir für die künftigen Mieter anlegen“, erklärt Sebastian Fesser.
Auch Horst Bischoff hat eine Immobilie in Oschersleben erworben. „Eigentlich wollte ich ein anderes Haus kaufen“, sagt der 61-Jährige aus Bassum (Landkreis Diepholz, Niedersachsen). Aber bei seinem Besuch in Oschersleben stieß er auf das Fachwerkhaus in der Halberstädter Straße/Bergstraße, welches sehr exponiert an der Kreuzung in Richtung Halberstadt steht. Die Aufkleber eines Oschersleber Immobilienbüros waren noch gut lesbar. Also suchte er Kontakt zum Makler. Das war vor vier Jahren. Planerin Karin Bührig ermutigte ihn, einen Fördermittelantrag zu stellen. Die Geduld lohnte sich. Benjamin Kanngießer konnte auch Horst Bischoff den Fördermittelbescheid überreichen. Darauf steht die Summe von 157 000 Euro. Die Mittel können im Jahr 2023 abgerufen werden. „Im ersten Schritt werden Sicherungsmaßnahmen an dem Zweifamilienhaus vorgenommen“, erklärt Horst Bischoff. Nach seinem Arbeitsleben möchte er selbst nach Oschersleben ziehen und eine Wohnung vermieten.
Auch die Stadt Oschersleben selbst hatte Fördermittel aus der Städtebauförderung beantragt und für die Neugestaltung des Hackelbergs bekommen. Im ersten Schritt soll der Spielplatz umgestaltet werden, ein sogenannter „Multifunktionsplatz“ solle entstehen. „Wir sind fast soweit, die Aufträge zu erteilen“, berichtet Benjamin Kanngießer.