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Avacon startet Pilotprojekt in Oschersleben Sensoren spüren selbst das kleinste Gasleck auf

Ein Fahrzeug mit umfangreicher Messtechnik ist in der Region Oschersleben unterwegs. Eine innovative Überprüfung von Gasleitungen soll getestet werden. Was ist der Hintergrund?

Von Jan Dahms 08.07.2024, 18:30
Ein Fahrzeug mit moderner Messtechnik zur Leitungsüberprüfung ist im Rahmen eines Pilotprojektes für Avacon in der Region unterwegs.
Ein Fahrzeug mit moderner Messtechnik zur Leitungsüberprüfung ist im Rahmen eines Pilotprojektes für Avacon in der Region unterwegs. Foto: Avacon

Oschersleben - Von außen sieht das Fahrzeug eher unscheinbar aus. Innen jedoch ist es mit umfangreicher und eventuell auch zukunftsweisender Messtechnik ausgestattet. Seit wenigen Wochen ist das Auto im Rahmen eines Pilotprojektes des Energieversorgungsunternehmens Avacon in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Unternehmen Picarro im Raum Oschersleben und Schöningen unterwegs.

Das Fahrzeug komme demnach zu verschiedenen Tag- und Nachtzeiten bei der Rohrnetzkontrolle zum Einsatz. Ziel ist es laut Avacon, die Wirksamkeit einer innovativen Messmethode zur Leitungsüberprüfung zu testen.

Der Fokus liege dabei auf dem Gasnetz, erläutert eine Avacon-Sprecherin. „Wir sind als Gasnetzbetreiber von der EU dazu angehalten, die Methan-Emissionen mittelfristig zu reduzieren. Und diese Technologie ermöglicht uns, in den Netzen auch ganz kleine Haarrisse zu finden, wo Methan auch in sehr geringen Mengen austritt“, so die Sprecherin zum Hintergrund des Pilotprojektes. Mit dieser innovativen Messmethode könne man dem entgegenwirken. Man führe natürlich regelmäßige Leitungsüberprüfungen durch, „aber durch diese Methode erhoffen wir uns, wesentlich kleinere Austritte zu finden“, heißt es aus dem Unternehmen.

Beitrag für die Umwelt

„Wir freuen uns, mit Picarro zusammenzuarbeiten und diese innovative Methode zur Leitungsüberprüfung zu testen“, sagt Torsten Lotze, Referent von Avacon Netze GmbH. „Durch den Einsatz dieser Technologie können wir nicht nur die Versorgungssicherheit für unsere Kunden aufrechterhalten, sondern auch einen Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten.“

Die neue Messmethode biete zudem weitere Vorteile. „Dadurch, dass wir durch die EU angehalten sind, die Methan-Emissionen zu reduzieren, bedeutet es für uns, dass wir wahrscheinlich auch mittelfristig in kürzeren Intervallen die Leitungen überprüfen werden. Diese Methode hilft uns dabei sowohl zeitlich als auch finanziell“, betont die Avacon-Sprecherin.

Gute Netzsituation vor Ort

Die „gute Netzsituation“ vor Ort sei demnach der Grund gewesen, das Pilotprojekt im Raum Oschersleben und Schöningen zu starten. Die ersten sogenannten Befahrungen mit dem Messfahrzeug seien nun gestartet worden „Wir werden mittelfristig die ersten Zwischenergebnisse auswerten“, heißt es zum aktuellen Stand des Projekts.

Die Ergebnisse dieses Pilotprojekts würden dazu beitragen, die Leitungsüberprüfung in der gesamten Region zu optimieren und zukünftige Maßnahmen zur Netzintegrität zu planen, heißt es in einer Mitteilung des Energieversorgungsunternehmens.

Pilotprojekt auf zwei Jahre ausgelegt

Inwiefern die neue Messmethode dann künftig im nach eigenen Angaben insgesamt rund 18.000 Kilometer langen Gasnetz von Avacon genutzt werden kann, hängt vom Erfolg des Pilotprojekts ab. Eine endgültige Entscheidung darüber wird allerdings wahrscheinlich noch ein wenig auf sich warten lassen. Wie es aus dem Unternehmen heißt, sei das Pilotprojekt auf zwei Jahre ausgelegt. In dieser Zeit komme es zu keinen Einschränkungen bei den Nutzern, betont eine Sprecherin.

Insgesamt verfügt Avacon als regionaler Netzbetreiber in den Bundesländern Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Hessen und Nordrhein-Westfalen nach eigenen Angaben über mehr als 85.000 Kilometer Strom- und Gasnetze. Insgesamt sind rund 2.900 Mitarbeiter für das Unternehmen tätig.