Im Herbst darf Grünschnitt nicht mehr verbrannt werden - Kostenlose Abgabe möglich Wenn die Sträucher Zweige lassen müssen
Die Brennordnung im Landkreis Börde schreibt seit zwei Jahren vor, dass Grünschnitt im Herbst nicht mehr verbrannt werden darf. Die Kleinannahmestellen im Kreis erhalten dadurch regen Zulauf. Ein Besuch in Haldensleben.
Haldensleben l Britta Zimmermann steht an der Einfahrt der ehemaligen Mülldeponie in Haldensleben und empfängt die Besucher. Kleinwagen mit Anhänger rollen heran oder mit vollgepackten Kofferräumen. Sie bringen Sondermüll, vor allem aber Grünschnitt. Herman Senftleben und seine Frau Editha aus Haldensleben zum Beispiel sind zum dritten Mal in drei Wochen durch die "Einlasskontrolle" von Britta Zimmermann gefahren.
Diesmal haben sie drei blaue Säcke voller Strauch- und Heckenschnitt dabei. "Die Annahmestelle hier ist gut", lobt Hermann Senftleben. "Man kann das kostenlos abgeben. Und selbst wenn es mal ein kleines Entgelt kostet, ist es nicht schlimm", findet der Rentner, und während er das sagt, kippt er den nächsten Sack auf den großen Haufen Grünschnitt, der sich bereits auf dem Hof der Annahmestelle angesammelt hat - mit Zweigen und Ästen von Koniferen, Efeu und anderem. Britta Zimmermann schätzt, dass diese Abfälle bis zu sechs Container pro Woche füllen - einer fasst 36 Kubikmeter.
Darunter ist zum Beispiel auch der Grünschnitt von Ehepaar Dagmar und Marcel Kaleta aus Bebertal, die an diesem Tag einen ganzen Anhänger voll zur Annahmestelle in die Bornsche Straße gefahren haben. "Sonst haben wir das immer verbrannt. Dass wir es jetzt hierher bringen müssen, sehen wir aber ganz entspannt", sagen sie mit Blick auf die veränderte Brennordnung, die nur noch sechs Wochen im Frühjahr das Verbrennen von nicht kompostierbaren Gartenabfällen erlaubt. Ähnlich sieht das Günter Ebeling aus Hillersleben, der mit seinem weißen Transporter zur Annahmestelle nach Haldensleben gekommen ist und nun neben den Kaletas beginnt, Koniferen-Zweige auszuladen. "Ich habe sonst im Frühjahr verbrannt. Aber so ist es mir eigentlich auch lieber. Ich kann jetzt selbst entscheiden, wann ich die Abfälle wegbringe." Und zur neuen Brennordnung: "Was sein muss, muss sein."
Und wer sich nicht an die Vorgaben der neuen Brennordnung hält, handelt ordnungswidrig. Darauf weist der Eigenbetrieb "Abfallentsorgung" im Landkreis hin. Wer es übrigens zeitlich nicht schafft, zu einer der vier Annahmestellen im Landkreis zu fahren, kann Hecken-, Baum- und Strauchschnitt zweimal im Jahr auch kostenlos abfahren lassen. Die Termine stehen im Abfallkalender. Zu beachten ist, dass Bündel zur Abfuhr bereitgelegt werden müssen, die nicht länger als 1,50 Meter und nicht schwerer als 30 Kilogramm sind. Wer eine Biotonne hat, kann übrigens ebenfalls bis zu sieben Bündel Grünschnitt ohne zusätzliche Kosten abholen lassen - einfach zur Biotonnenabfuhr dazulegen. Was kompostierbar ist, sollte auch dafür genutzt werden, wird weiter empfohlen. Für Grünschnitt darüber hinaus stehen Britta Zimmermann und die Mitarbeiter der anderen Annahmestellen bereit. Aus dem Grünschnitt, der bei ihnen abgegeben wird, entsteht im Auftrag des Landkreises übrigens hochwertiger Kompost.
Baum-, Hecken- und Strauchschnitt kann kostenlos abgegeben werden; andere Gartenabfälle wie Laub, Rasenschnitt oder Fallobst werden gegen geringes Entgelt angenommen.