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Leben auf dem Land Westliche Börde bei europäischem Dorf-Wettbewerb mit dabei

Die Gemeinde Westliche Börde nimmt am Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis 2024 teil. Was das bedeutet und was möglich ist.

Von Yvonne Heyer 13.05.2024, 20:00
Verschiedene Akteure beraten das Programm für den Besuch der Wettbewerbs-Jury.
Verschiedene Akteure beraten das Programm für den Besuch der Wettbewerbs-Jury. Foto: Yvonne Heyer

Gemeinde Westliche Börde. - Die Verbandsgemeinde Westliche Börde wurde auserkoren, das Land Sachsen-Anhalt beim Europäischen Dorferneuerungspreis 2024 „Lust auf Zukunft“ zu vertreten.

Unter der Überschrift „Land aufs Herz“ hat die Kommune in ihrer Bewerbung fünf Leitthemen formuliert, die zugleich zeigen: Auch in der Struktur einer Verbandsgemeinde sind vier, die Gemeinde Am Großen Bruch, die Gemeinde Ausleben, die Stadt Gröningen und Reithufenstadt Kroppenstedt, gleich eins, eine Gemeinschaft. In dieser wurden in den vergangenen Jahren für jedermann sichtbar Leuchtturmprojekte umgesetzt.

Die fünf Leitthemen Familie, Nachhaltigkeit, Bildung, Baukultur und Wirtschaft sind in der Bewerbung formuliert und dargestellt. Mit dem 28. Mai bereitet sich die Verbandsgemeinde auf einen großen Tag vor: Eine Jury wird die Gemeinde besuchen und die Umsetzung der geschilderten Leitthemen genau unter die Lupe nehmen.

Dieser Tag ist allein vom feststeckten Zeitrahmen her und angesichts der Größe der Gemeinde eine große Herausforderung. Das wurde in einer Beratungsrunde mit Verbandsgemeindebürgermeister Fabian Stankewitz, Bauamtsleiterin Ines Kühn, Verwaltungsmitarbeiter Robert König, Clemens Köhler, Kroppenstedts Schulleiterin Madeleine Baltruschat, Vertretern des Grünen Stammtischs aus Ausleben, der Vereinigung Umwelt- und Naturschutz „Großes Bruch“ sowie Mitstreitern der Heimatstube Wulferstedt sowie mit den Architekten Jörg Gardzella und Karsten Liebner deutlich. Sie alle haben sich bereits einen Kopf gemacht, wie die Gemeinde präsentiert werden kann und alles in den Zeitrahmen passt.

Auch wenn in Ausleben mit der Kita „Schloss Trautenburg“, die Kita steht für das Leitprojekt 1 „Familie“ und in Hamersleben mit der neuen Grundschule gleich zwei wichtige Leuchtturmprojekte der Kommune zu finden sind, können sie am Tag des Jury-Besuchs nicht aufgesucht werden, dafür reicht die Zeit einfach nicht. Deshalb wurde entschieden, die sanierte Kita und die neue Grundschule im Rahmen von Präsentationen darzustellen.

Die Kita „Edelhof“ in Gröningen hingegen könne von der Jury in Augenschein genommen werden. Diese Kindereinrichtung steht für das Leitprojekt 2 „Baukultur“. Wer heute vor der Kita steht, kann nur noch am Nachbargebäude erahnen, wie es einst hier aussah, ehe es unter Federführung von Architekt Jörg Gardzella, der Stadt Gröningen und mit Mitteln aus der Städtebauförderung gelang, dem alten Gemäuer neues Leben einzuhauchen. Das soll für die angrenzenden Gebäude des Edelhofes ebenso gelingen, in dem sie einer neuen Nutzung zugeführt werden. Ein erster Schritt ist getan und wird mit der Alten Kirchstraße 7 auch mit ehrenamtlichem Engagement fortgeführt.

Ehe es am Tag des Jurybesuchs für das Leitprojekt 3 „Wirtschaft“ in das CoWorking- und Gründerzentrum nach Kroppenstedt geht, startet eine Rundreise durch Gröningen und in die Feldmark in Richtung Dalldorf, um sich dem Leitprojekt 4 „Bildung“ am Börde Campus in Gröningen zu widmen. Hier ist in den vergangenen Jahren ein vorbildhafter Bildungsleuchtturm entstanden, der mit der Berufsausbildung begann. Es schlossen sich eine Freie Sekundarschule und später der gymnasiale Teil an. Die Bildung auf dem Land sei auch ein Weg, dem Abwanderungstrend in Richtung Stadt entgegenzuwirken.

Die Verbindung von Bildung und Wirtschaft lassen sich auch gut am Standort des CoWorking Space in Kroppenstedt erklären. Während im Erdgeschoss des Schulgebäudes die Grundschüler residieren, arbeitet im Obergeschoss eine neue Arbeitnehmer- oder Unternehmer-Generation. Wer weiß, vielleicht sind die Grundschüler von heute die Nutzer des Coworking-Space von morgen?

Der Boderadweg ist ein Stichwort für das Leitprojekt 5. Der Radweg steht für ein Leben in und mit der Natur, für touristische Ziele, aber auch für den Trend, das Auto stehenzulassen und stattdessen das Fahrrad zu nehmen. Dafür aber braucht es sichere Wege. Radwege sind gelebter Naturschutz genau wie Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden, Wildwiesen mit bienenfreundlichen Flächen oder die zunehmende Nutzung erneuerbarer Energien. Nach umfassender Diskussion geht es nun in die Umsetzung vieler Ideen, um die Jury von „Land aufs Herz“ in der Verbandsgemeinde Westliche Börde zu überzeugen.