Schulgarten Zunächst muss das Unkraut weg
Im Schulgarten der Grundschule in Osterweddingen gab es einen Arbeitseinsatz. Viele Helfer packten mit an.
Osterweddingen l „Mist, ich bekomme das Unkraut nicht aus der Erde raus“, ärgert sich der 8-jähriger Malte und jagt erneut seinen Spaten in die Erde, genau am Übergang zwischen Pflanze und Erdreich. Beim nächsten Ziehen bekommt er Hilfe von der Leiterin der Grundschule Osterweddingen, Petra Meyer. Gemeinsam holen sie bei Drei das Unkraut, samt Wurzelballen, aus der Erde.
Malte ist einer der Schüler aus der zweiten Jahrgangsstufe der Grundschule Osterweddingen, die am Dienstagmittag ab 13 Uhr den Schulgarten aufräumen. Hilfe bekommen sie dabei auch von sechs Mitarbeitern der Deutschen Post, die sich im Rahmen des „Global Volunteer Days“ hier engagieren.
Für Silke Schmidt geht normalerweise gerade um diese Zeit die Mittagspause zu Ende. Als die Idee bei ihr in der Abteilung geboren wurde, beim „Global Volunteer Day“ mitzumachen, war sie sofort dabei. „Ich helfe aktiv beim Förderverein der Grundschule, da war es doch klar, auch hier mit anzupacken.“ Schichtleiter Tilo Fleischer stimmt ihr zu. „Ich will Flagge zeigen für Osterweddingen.“ Melanie Müller aus der Personalabteilung ist dabei, weil „diese Kinder unsere Zukunft sind“.
Auch der Bürgermeister der Gemeinde Sülzetal, Jörg Müller, steht im Unkraut und hilft mit: „Leider gibt es keinen Unterricht mehr, in dem das gelehrt wird. Unsere Kinder sehen hier, was alles im Garten wächst, wie es aussieht und wie lange es dauert, bis eine Pflanze blüht.“
Der Leiter der Schulgarten AG, Kai Helbig, freut sich über die große Hilfe. „Um die neue Beerenhecke zu pflanzen, müssen wir die alten Stauden entfernen.“ Die Idee solch einer Hecke sei von den Kindern selbst gekommen. Helbig: „Wir werden hier Brom- und Himbeeren, Heidel- und Stachelbeeren sowie Weinranken und eine Birnenquitte anpflanzen.“
Ganz in Grün packt auch die Leiterin der Grundschule, Petra Meyer, mit an. „Unsere Garten-AG ist phantastisch. Die Leiterin unseres Fördervereins, Liane Samland, bewegt ganze Völkerstämme für dieses Projekt.“ Die so gelobte, will das gar nicht mitanhören, packt sich ihren Pinsel und streicht Latten an. „Für die Beerenhecke müssen wir das letzte Stück noch rekultivieren. Parallel dazu bereiten wir die Hofbeete für unsere Erdbeeren vor.“
Ganz vorbei kommt Samland heute aber an ein bisschen Mittelpunkt-Sein nicht. Als kleine Überraschung übergeben ihr die freiwilligen Helfer der Post einen 400-Euro-Spendenscheck der Abteilung 35.
Beim Streichen der Latten sind sie zu Dritt. Zwei Mitstreiterinnen aus dem Förderverein unterstützen Samland dabei. Auch sie stehen an dem Aufbau mit den Latten fürs Erdbeerbeet und pinseln, was das Zeug hält. Die Mutter des 7jährigen Justus, Antje Mock, möchte sich „so praktisch beim Förderverein einbringen. Im Schulgarten gibt es immer was zu tun“. Neben ihr steht Martina Schröder. Auch sie zieht den Pinsel über eine Latte. „Mir liegt die Grundschule am Herzen. Ich habe hier selbst die Schulbank gedrückt.“
Spaß – den haben auch die Kinder. Vorne im Garten wird geharkt und umgegraben. In der Mitte wird gerupft und geflucht. Hinten wird geschliffen und gestrichen. „Das macht einfach mehr Spaß, als bloß im Klassenzimmer zu sitzen“, verrät der 8jährige Arvid. Seine 7jährige Klassenkameradin Leah kommt gerade vom Laub-Aufsammeln. „Selbst bei so was bin ich hier dabei.“ Auch Malte merkt man seine Begeisterung an. „Hier können wir mehr machen als im Unterricht. In den Klassenräumen gibt es immer nur Lesen, Schreiben und Rechnen – hier aber müssen wir richtig ran.“