130 Jahre Feuerwehr am Aland

Die Seehäuser Feuerwehr wurde vor 130 Jahren ins Leben gerufen. Das feiern die Blauröcke auch ausgiebig mit befreundeten Institutionen.

Seehausen l Mit einem Empfang für geladene Vertreter von Nachbahrwehren, Firmen und befreundeten Vereinen sowie Gewerbe, Verwaltung und Kommunalpolitik fiel gestern Vormittag der Startschuss für die Feierlichkeiten zum 130.Gründungstag der Freiwilligen Feuerwehr Seehausen.

Spenden statt Geschenke

Viele Gratulanten schauten im Laufe des Tages im Feuerwehrdepot vorbei. Unter ihnen natürlich Bürgermeister Detlef Neumann und Dieter Bolle, der den Blauröcken in vielerlei Hinsicht verbunden war und ist, auch wenn er nicht mehr in Seehausen wohnt: als ehemaliger Stadtwehrleiter ebenso wie als früherer Ordnungsamtsleiter oder als Ehrenkreisbrandmeister, um nur einige Funktionen zu nennen.

Die meisten kamen vielleicht nicht mit leeren Händen, aber meist nur mit kleinen oder symbolischen Geschenken. Und das war gut so. Die Blauröcke um Wehrleiter Enrico Schmidt hatten sich nämlich statt Blumen und großen Geschenken eine Spende für den Förderverein gewünscht.

Auch das war gut so. Denn das Geld ist bei den Förderern um Willi Hamann ganz im Sinne der Brandbekämpfer angelegt. Sei es für ein Stück Extra-Ausrüstung der aktiven Einsatzkräfte oder für Kleidungen sowie Unternehmungen des Nachwuchses und nicht zuletzt des Feuerwehr-Spielmannszuges. Außerdem unterstützt der Verein die Feierlichkeiten, die heute ihren Höhepunkt im Vielbaumer "La Palma" erleben.

Eigentlich sind die derzeit 98 Frauen, Männer, Jugendlichen und Kinder etwas früh dran. Die Bürgerversammlung, die die Brandbekämpfung am Aland in organisierte Bahnen lenken sollte, ging zwar am 7.Juni 1885 im Muxfeld`schen Saal (das spätere Kreiskulturhaus) über die Bühne. Die eigentliche Gründung datiert aber erst auf den 15. des Monats. Immerhin 62 Kameraden schrieben sich damals unter Führung des ersten Wehrleiters Wilhelm Gundlach in die Mitgliederlisten ein. Die meisten kamen aus den Reihen des örtlichen Turnvereines und waren entsprechend fit.

Alte Spritze spritzt noch

Auch das war gut so. Denn die erste, noch immer funktionstüchtige Handdruckspritze der Seehäuser Wehr aus dem Gründungsjahr zeigt, wie mühselig es war, Löschwasser zum Brandherd zu bekommen. Kein Vergleich mehr mit heute. Die Feuerwehr Seehausen zählt nicht nur zu den ältesten Institutionen ihrer Art in der Region, sondern inzwischen auch zu den modernsten. Demnächst komplettiert ein neuer Vorausrüstwagen im Rahmen einer Ersatzbeschaffung den Fuhrpark der Seehäuser Brandbekämpfer, die gestern übrigens trotz Empfang voll einsatzbereit war. Nur für heute Abend nehmen sich die Kameraden eine Auszeit. Auch das ist gut so. Sie haben es sich verdient.