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Graepel Seehausen stellt bei der Veredelung die Weichen auf Zukunft / Alte Halle am Ende nur noch ein hohler Vogel 2,5 Millionen Euro für eine neue Verzinkerei

Von Ralf Franke 05.12.2013, 02:05

Auch wenn die Seehäuser Firma Graepel das "STUV" (Stalltechnik und Verzinkerei) aus ihrem Namen gestrichen hat, gibt es keine Abstriche an der Unternehmensphilosophie. Im Gegenteil. Graepel investiert in einen wachsenden Markt.

Seehausen l Obwohl in der Verzinkerei von Graepel Seehausen derzeit emsiges Treiben herrscht, wird sei Mitte Oktober und vermutlich noch bis in die ersten Februar-Tage des kommenden Jahres kein einziges Bauteil vor Ort veredelt.

Veredeln übernehmen dezeit andere Firmen

Weder Treppen, Tritte oder andere Teile für "Sicherheit unter den Füßen" aus der Eigenproduktion, noch Konstruktionen für Dritte in der Lohnverzinkerei. Denn während die Firma derzeit ihre eigenen Stahlprodukte zum Beschichten fährt, werden in der eigenen Verzinkerei die Weichen auf Zukunft gestellt.

Rund 2,5 Millionen Euro lässt sich das Unternehmen, das im Jahr rund 30 Millionen Euro umsetzt und 265 Leuten (22 davon in der Verzinkerei) Lohn- und Brot bietet, die Modernisierung kosten. Die Maßnahme kommt rund 24 Jahre nach der letzten Erneuerung der alten Laugewannen, in denen der Stahl unter anderem von Rost und Fett befreit wird, nicht ganz ungeplant.

Das Unternehmen nimmt in dem Zusammenhang allerdings etwas mehr Geld in die Hand, um den Produktionsablauf für die künftige Effektivität und im Sinne des Gesundheitsschutzs seiner Mitabeiter etwas umzustellen, erklärte Geschäftsführer Dr. Carl-Ulrich Bauer gestern in einem Pressegespräch. Bis auf den Zinkofen, das eigentliche Herzstück der Anlage, wird von den Portalkränen bis zur Mess- und Regeltechnik fast alles erneuert.

Die alte Mähdrescher-Halle aus den 1960er Jahren, die 1973 in eine Verzinkerei umgebaut wurde, bleibt trotz der umfangreichen Baumaßnahmen erhalten. Weil die Laugenabteilung künftig abgeschirmt wird und beim Anbinden mehr Platz nötigt ist, wird der Giebel der Halle allerdings um ein paar Meter verlängert.

Bei den Bauarbeiten zählt praktisch jeder Tag

Dr. Bauer machte deutlich, dass man vielleicht noch mehr investiert hätte, um die Kapazitäten zu erweitern, habe es am Ende aber beispielseise bei den 13 Tauchbecken mit jeweils etwa 14000 Liter Fassungsvermögen belassen, weil sonst ein Genehmigungsverfahren nach Bundes-Immissionsschutz-Gesetz fällig gewesen wäre, das viel Geld und Zeit gekostet hätte. Vor allem letztere ist knapp, weil das Verzinken in anderen Unternehmen die Bilanz drückt. Deshalb sind der Geschäftsführer und sein Abteilungsleiter Lothar Knade über jeden Tag froh, den die alte/neue Verzinkerei wieder früher in Betrieb ist.