Flächentausch Ärger um den Gutspark
Bürger aus Einwinkel sind verärgert. Ihr Gutspark steht auf der Verkaufsliste. Der Bürgermeister versteht die Aufregung nicht..
Einwinkel l Die Bürger aus Einwinkel haben Bedenken, dass das hinter dem Gutshaus stehende Wäldchen veräußert wird. Aus dem aktuellen Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Seehausen erfuhr Einwohnerin Christel Michaelis kürzlich vom geplanten Vorhaben der Gemeinde Altmärkische Höhe. „Wir wurden gar nicht dazu informiert“, ist sie darüber verärgert. Und rief eine Unterschriftensammlung ins Leben.
Höhe-Bürgermeister Bernd Prange weist die Kritik von sich, schließlich traf der Gemeinderat auf eine seiner jüngsten Sitzungen diese Entscheidung. Und jene Tagesordnungen sind in den in den Orten stehenden Schaukästen nachzulesen. Auch in Einwinkel. Für Prange ist die Sache noch weniger nachvollziehbar, „da auf jener Sitzung in Rathsleben auch der Ehemann von Frau Michaelis zugegen war.“ Zwar wurde die Thematik nichtöffentlich behandelt, aber dem Gast aus Einwinkel hätte aufgrund seiner Anwesenheit die Tagesordnung bekannt sein müssen, so Prange.
„Man hätte mit uns sprechen müssen“, meint dagegen Christel Michaelis. Sie und andere Einwohner haben Sorge, dass das Areal in falsche Hände geraten könnte. „Dürfen wir den Wald hinterher noch betreten?“, fragt sie sich. Durch den mit Eichen angelegten früheren Gutspark führt ein Verbindungsweg, den die Einwinkler gern nutzen. „Der Park ist Gemeindeeigentum und gehört somit uns allen Einwinklern!“ Christel Michaelis möchte, dass die Gemeinde ein gewisses Mitsprecherecht in dieser Angelegenheit hat und initiierte eine Unterschriftensammlung, an der sich rund 70 Einwohner beteiligten. Diese Liste gab sie im Seehäuser Rathaus ab. „Wir erwarten, dass alles in einer Einwohnerversammlung in Einwinkel, noch vor Ende der Ausschreibung, offen gelegt und gemeinsam darüber entschieden wird.“
Die Gemeinde dagegen verfolgt das Ziel, dass im Waldstück mit einem neuem Eigentümer wieder eine gewisse Ordnung einzieht. Aufgrund der Fülle an Pflichtaufgaben sei es der Gemeinde nicht möglich, sich auch noch um diesen Eichenwald zu kümmern. Für Gemeinderat und Bürgermeister kommt in erster Linie für den rund 5,6 Hektar großen Eichenwald ein Flächentausch in Frage. „Wir müssen die Infrastruktur in der gesamten Gemeinde im Blick behalten“, hofft Bernd Prange auf mögliche Interessenten, die jene Voraussetzungen mitbringen könnten. Der Flächentausch sei bezogen auf künftige Projekte von Bedeutung, beispielsweise für den Bau von Radwegen auf dem Territorium der Altmärkischen Höhe.
Allerdings sei die öffentliche Bekanntmachung, die nicht nur im Mitteilungsblatt, sondern auch in den Schaukästen aushängt, erst einmal ein Ausloten, ob Interesse besteht. „Entschieden ist noch gar nichts.“