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Seehausen muss Bebauungsplan überarbeiten Bauen im Grünen ermöglichen

Wer in Seehausen im Grünen bauen will, soll das am gleichnamigen Weg künftig dürfen. Die Stadt muss ihren Bebauungsplan aber noch einmal in Details überarbeiten, weil es zu viele Bedenken von Trägern öffentlicher Belange gibt.

Von Ralf Franke 06.07.2021, 06:14
Vorerst soll nur der vordere Bereich des  Grünen Weges (links) für potenzielle Eigenheimbauer ausgewiesen werden. Bis zu sechs Parzellen wären so in Richtung der Straße ?Altstadt? möglich, wo es bereits eine Wohnbebauung gibt.
Vorerst soll nur der vordere Bereich des Grünen Weges (links) für potenzielle Eigenheimbauer ausgewiesen werden. Bis zu sechs Parzellen wären so in Richtung der Straße ?Altstadt? möglich, wo es bereits eine Wohnbebauung gibt. Foto: Ralf Franke

Seehausen - Anfang des Jahres beschloss der Seehäuser Stadtrat einstimmig den Entwurf eines Bebauungsplanes für den Grünen Weg. Jetzt müssen sich die Kommunalpolitiker noch einmal mit dem Papier für die künftige Gestaltung des Quartiers am südlichen Ende der Hansestadt beschäftigen, weil es durch die sogenannten Träger öffentlicher Belange im Abwägungsverfahren offenbar doch mehr Einwände zu den Plänen gab, als die Verantwortlichen erwartet hatten.

Votum vor Sommerpause

Gegen die Schaffung von Plätzen für Eigenheimbauer spricht an sich nichts, aber es läuft wohl darauf hinaus, kleinere Brötchen zu backen. Das machte der Bauamtsleiter der Verbandsgemeinde, Guido Mertens, den Mitgliedern des städtischen Bauausschusses klar. Er warb in der Runde dafür, die Kritikpunkte noch in der kommenden Stadtratssitzung in der kommenden Woche und somit vor der Sommerpause auszuräumen, damit Bauwillige nicht zu sehr ausgebremst werden.

Bedenken wurden zum Beispiel in Sachen Brandschutz laut. Die verkehrstechnische Erschließung des Areals zwischen dem nicht befestigten Grünen Weg und der Straße „Altstadt“ erschwert zum Beispiel im Ernstfall den Einsatz der Drehleiter, weshalb von zweigeschossiger Bebauung abgeraten wird. Außerdem monieren Erschließungsträger wie der Wasserverband Stendal-Osterburg den Aufwand, ohne zu wissen, ob sich die Vorleistung rechnen wird.

Kein Anspruch auf Straße

Und da auch den Aufsichtsbehörden das anvisierte Baugebiet zum jetzigen Zeitpunkt zu groß zu sein scheint, sollen sich die ersten Bauaktivitäten vorerst auf die östliche Seite des Grünen Weges in Richtung Stadtmitte konzentrieren. Nämlich dort, wo gegenüber der infrage kommenden Parzellen an der „Altstadt“ schon Wohnhäuser stehen, während das südliche Ende des Quartieres von den Eigentümern bislang vor allem kleingärtnerisch genutzt wird.

Apropos Eigentümer: Mit denen müssten die Bauherren in spe natürlich einig werden. Und einen Anspruch auf eine Befestigung der Zufahrtsstraße wäre mit dem Bebauungsplan auch nicht verbunden. Dafür fehlt der Kommune das Geld.