Töne und Tropfen Berlinerin amüsiert Gäste
Die Berlinerin Lucy van Kuhl begeisterte die Gäste beim Töne-und-Tropfen-Abend im Krumker Kavaliershaus.
Krumke l Von sechs Abenden in der Reihe „Töne und Tropfen“ in diesem Jahr waren fünf ausverkauft, so die positive Bilanz der Gastgeberin im Kavaliershaus in Krumke Annegret Spillner. Einen davon gestaltete am Sonnabend Lucy van Kuhl aus Berlin, die als Corinna Fuhrmann das Licht der Welt erblickte.
Passend dazu kamen Pellkartoffeln und Quark auf den Tisch. Der Schützling von Ulla Meinecke unterhält mit Liedermacherkabarett und reist mit ihren Alltagsgeschichten durch die Lande. Über ein Jahr musste Annegret Spillner den Termin darum mit ihr verschieben.
Und dann ist sie einfach da. Rauscht herein, setzt sich ans Klavier und spricht aus, was alle denken: „Ist die groß! - Ich weiß, ich bin groß.“ Die Hosen zu kurz, Spitzname: Lulatsch und Giraffe, im Theater sitzt sie hinten. Immer wieder die Frage: „Wie ist die Luft da oben?“ Das alles sind ihre Erfahrungen mit ihrer Körpergröße. Ja, schlimm, aber trotzdem schmunzeln alle mit ihr. Im Anschluss an ihr Einstiegslied erzählt die studierte Musikerin von den Vorteilen: Im Basketball wird sie zuerst gewählt. High Heels braucht sie nicht. Jedoch: Alle Mädchen stehen auf sie, Transen auch. Kleiner Tipp für Mitleidende: Es gibt eine Kummerplattform für lange Latten.
Wichtig ist für die gebürtige Kölnerin noch etwas: „Wie schaffe ich es, mich gesund zu ernähren?“ Im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg, wo sie lebt, seien sogar die Mütter alle „Bio“. Dort hat sie gelernt: „Frei von ist das neue Mit.“ Früher konnte es doch nicht Neon genug sein! Heute dagegen: lactosefrei, zuckerfrei, fettfrei, geschmacksfrei. Aus diesem Umfeld heraus wurde ihr Lied „Ich sehne mich nach Hause zurück“ geboren. Wo „Fanta“ noch „Brause“ heißt und es keimfreie Namen gibt wie „Jakob“ und „Marlene“ statt Proll-Namen und keiner vegane Tofu-Pommes Frites kennt.
Durch ihre Aufträge auf Kreuzfahrtschiffen kommt Lucy van Kuhl viel herum und bringt nach zwei Auftritten in zwei Wochen gern Anekdoten aus ihrer Freizeit mit. Folgende gab sie in Krumke zum besten: Als die Künstlerin mit ihrem Begleiter Deck 11 entdeckte, war sie froh, die Ruhe genießen zu können. Nach drei Tagen und sichtbaren Bikini-streifen entschieden beide, die Hüllen ganz fallen zu lassen, weil eh niemand da war. Kaum geschehen, stand ein Mitarbeiter des Kreuzfahrtschiffes vor ihnen, der den Schaden begrenzen wollte. Denn: die Zwei lagen auf dem Glasdach des Speisesaals.
Längst war den Gästen klar: Lucy van Kuhl ist in der Tat groß, eine große Unterhaltungskünstlerin, die ihre Geschichten frisch von der Leber weg zu erzählen weiß und gute Laune macht. Es gab für sie reichlich Applaus.