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Buchvorstellung Fröhlich und Kleist lesen in Osterburg

Susanne Fröhlich und Constanze Kleist lasen am Mittwoch in Osterburg aus „Frau Fröhlich sucht die Liebe und bleibt nicht lang allein...“.

Von Astrid Mathis 29.09.2016, 19:00

Osterburg l Gut gelaunt nehmen Fröhlich und Kleist am Mittwochabend auf der Bühne Platz. Die Zwei sehen es sofort: klasse Frauenquote: 1 zu 15. „Heinz, da gehste mal mit“, habe wahrscheinlich die Frau gesagt, verdächtigt Fröhlich die wenigen Herren und spricht einen Mann im Zuschauerraum an. Der heißt aber Lothar und beteuert, dass er freiwillig zur Lesung gekommen wäre. Die Autorin verspricht ihm bevorzugte Behandlung. Als Mutter zweier Kinder hätte sie einen Blick für jeden, auch wenn sie nicht eindeutig herübersähe. Soweit zum Vorwort.

Jetzt zum Buch. Nach 21 Jahren Beziehung entschloss sich die heute 53-jährige Susanne Fröhlich im letzten Jahr zum Selbstversuch und ging auf Partnersuche. Im Internet. Auf den Abstecher ins „Kuriositätenkabinett“ begleitete sie Constanze Kleist, die sie seit der Geburt ihres ersten Kindes kennt, seit 25 Jahren. Die schickt vorneweg, glücklich liiert zu sein. Frauen, die nur Zeit mit ihrem Freund verbringen wollen, sagt sie: „Nach zwei Jahren seid ihr froh, wenn er donnerstags zum Skat geht und sich für Fußball interessiert.“ Wenn „Conny“ mit Susanne zu Ü 50-Single-Partys ging, wünschte ihr Partner: Viel Spaß!“ Trostlos finden die Freundinnen das, sich unter Übriggebliebene zu mischen, die sich seit 1985 nicht mehr umgezogen haben. Kurzärmlige Hemden kann Fröhlich nicht ausstehen, und Bürgermeister Nico Schulz betont später, aus diesem Grund sein Sakko nicht abgelegt zu haben. Danach darf sich die Autorin ins Buch der Stadt eintragen.

Ja, die Damen teilen kräftig aus. Unverblümt packen sie ihre Erfahrungen auf den Tisch. Am liebsten hätte Susanne Fröhlich nach manchem Wortwechsel im Internet gesagt: „Ich habe ein Problem mit deinem Aussehen, mit deiner Rechtschreibung, mit deinem gesamten Profil.“ Was musste sie sich nicht alles anhören: „Frauen in deinem Alter sind ja so dankbar!“ Ist gleich „willig“. Also nee, bei Susanne Fröhlich muss es funken. Und da fällt der 24-jährige Jakob genauso raus wie der Typ, dem Sauberkeit am wichtigsten ist. „Irre“ seien in der Partnerbörse zuhauf gewesen. Folglich probierten sie es mit drei Anzeigen in der seriösen „Zeit“. Eine bewarb Fröhlich, eine andere eine Schwedin, die dritte einen erfolgreichen Typen. Der ging am besten weg. Außerdem stellten die Freundinnen fest, dass Männer Briefe gern kopieren. Die ausgedachte Schwedin bekam denselben wie Fröhlich.

Und noch etwas: Männer lügen, was ihre Größe, Frauen, was ihr Gewicht betrifft. Er sagt so was wie „Ich suche eine Frau auf Augenhöhe“ und „ich bin so gut wie geschieden“. Sie sagt so was wie „Du bist der Erste, den ich treffe“ und „Geld ist mir nicht wichtig“. Dass sich Frau noch Gedanken über lapprige oder schicke Unterwäsche vor dem ersten Date macht, sei völlig unnötig. Sie hat schon gewonnen, wenn sie „was du alles weißt!“ anmerkt. Alles andere kann man sich sparen. Niemals Männer auf Fehler hinweisen, streut Fröhlich darum ein.

Ach ja, es spricht viel für die Anschaffung eines Mannes, aber auch viel dagegen. Speed-Dating macht den Freundinnen am meisten Spaß. Sieben Minuten reichen eben, um herauszufinden, ob man zusammen gern Kaffee trinken würde.

Fazit: Es waren Etappensiege dabei. Man sollte eine Partnerbörse nicht so ernst nehmen. Und: Man sollte das Haus schon verlassen.

Zum Schluss gibt es Fragen. Ob sie als Promi erkannt worden wäre. „Du siehst aus wie die Fröhlich, nur besser“, hatte die Autorin oft gehört und ganz ehrlich erzählt, dass sie Bücher schreibt. „Wird da mal was von veröffentlicht?“ kam auch vor.

Am Ende erfuhr das Publikum noch, dass Til Schweiger sehr klein ist und Markus Lanz einen Knopf im Ohr hat, „Das ist doch nur Fernsehen“, winkt die Erfolgsautorin ab und lädt die Zuhörer abschließend zu einer Autogrammrunde mit Freundin Conny ein. Foto gibt’s inklusive. Natürlich ein besonders schönes für Lothar.