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Neue Corona-Lockerungen Fünf Tage unter 100: Gastronomen aus Osterburg trotz sinkender Inzidenz noch verhalten

Fünf Tage eine Inzidenz unter 100 – am Donnerstag tritt im Landkreis Stendal die Bundesnotbremse außer Kraft. Während die Gäste deswegen mit den Hufen scharren, sind die Gastronomen in der Einheitsgemeinde Osterburg noch verhalten.

Von Stephan Metzker 25.05.2021, 16:25
Ratskeller Osterburg: Heiko Schmeichel hofft  auf ein gutes Ende der Spargelzeit.
Ratskeller Osterburg: Heiko Schmeichel hofft auf ein gutes Ende der Spargelzeit. Foto: Stephan Metzker

Osterburg - Bei Einhaltung von Abstandsregelungen sowie der Testpflicht, kann die Innen- und Außengastronomie auch im Landkreis Stendal wieder öffnen. Es gelten für die Betreiber allerdings konkrete Vorgaben, wie zum Beispiel der Abstand von 1,50 Meter zwischen den Tischen und das Führen von Anwesenheitsnachweisen. Zudem ist je 2,5 angefangenem Quadratmeter Innenfläche nur ein Gast zulässig - Auflagen, denen die Gastronomen der Einheitsgemeinde Osterburg in Bezug auf den Kosten-Nutzen-Faktor eher skeptisch gegenüberstehen. „Natürlich möchten wir so bald es geht wieder aufmachen, lassen es aber erstmal langsam angehen“, sagt Bianca Rehhagen vom „Kanzler“. Für die Unternehmerin sei die Lage noch zu unsicher. „Man kann einfach nicht planen. Gehen die Inzidenzen wieder hoch und wir müssen wieder schließen, können wir die ganzen eingekauften Lebensmittel wegwerfen.“ Deswegen möchte der „Kanzler“ die Innen- und Außengastronomie, wenn überhaupt, vorerst nur freitags und sonnabends betreiben.

Mit einer gewissen Vorsicht steht auch Gastwirt Heiko Schmeichel vom „Ratskeller“ den möglichen Restaurantöffnungen gegenüber. „Das ist uns alles noch zu unkonkret. Wir warten die Entwicklungen ab und bieten aber weiterhin unsere Speisen zum Mitnehmen an, bis wir eine gewisse Sicherheit haben.“

„Dörpscher Krug“ macht wieder auf

In Gladigau waren es „Im Dörpschen Krug“ vor allem die zahlreichen Feiern und Veranstaltungen, die der Coronapandemie in der Vergangenheit zum Opfer fielen. Außengastronomie ist für den beliebten Treffpunkt im Ort allerdings kein Thema. „Wir machen aber wieder auf,“ betont Gastwirtin Marita Roloff allen Unkenrufen zum Trotz. „Wir wissen zwar noch nicht genau wann, aber wir kommen definitiv wieder!“

Im biesestädtischen „Gasthof Haucke“ erfreut sich seit Monaten das Essen zum Mitnehmen großer Beliebtheit. „Das behalten wir auch vorerst so bei“, sagt Linda Haucke. „Für eine jetzige Öffnung ist der organisatorische Aufwand einfach noch zu groß. Für die ganze Koordination muss extra Personal abgestellt werden. Hinzu kommen die hohen Warenkosten, der Umsatz muss sich dafür am Ende einfach rechnen, aber das sehen wir noch nicht so.“ Seit Bekanntwerden der geplanten Lockerungen im Gastrobereich stehe das Telefon bei Hauckes nicht still. „Die Leute möchten am liebsten schon Feiern buchen und Tische reservieren. Das freut uns sehr, aber es geht leider noch nicht“, meint Ehemann Sven. „Gott sei Dank haben die Leute Verständnis. Es ist momentan einfach alles zu schwammig. Wir wollen vorerst noch abwarten.“ Nichtsdestotrotz habe Heiko Schmeichel einen Traum für dieses Jahr bisher nicht ganz begraben: „Wir haben noch gute vier Wochen Spargelzeit. Ich wünsche mir endlich richtig schönes Wetter. Dazu biete ich den Gästen dann eine richtig große Spargeltafel an. Das wär es doch. Aber leider wissen wir es eben noch nicht.“

"Gasthof Haucke" Osterburg: Ehepaar Haucke setzt derzeit auf Speisen zum Mitnehmen. Aktuell laufen bei ihnen die Telefone heiß. Die Anrufer wollen ihre Familienfeiern planen.
"Gasthof Haucke" Osterburg: Ehepaar Haucke setzt derzeit auf Speisen zum Mitnehmen. Aktuell laufen bei ihnen die Telefone heiß. Die Anrufer wollen ihre Familienfeiern planen.
Foto: Stephan Metzker