Wirtschaft Graepel-Chef kritisiert Bürokratie und hebt Bedeutung der A14 für die Firma in Seehausen hervor
Die Autobahn 14 Magdeburg-Schwerin ist für den Metallbauer Graepel in Seehausen bei Stendal von immenser Bedeutung. Darüber informierte sich die FDP-Vorsitzende Lydia Hüskens, die sich vor dem Firmenbesuch den Baufortschritt an der A14-Elbbrücke anschaute.

Seehausen - Die A14-Nordverlängerung ist in aller Munde. So auch in der Metallbaufirma Graepel in Seehausen im Kreis Stendal, die ihren Sitz unmittelbar an der künftigen A14 hat. Und davon will das Unternehmen profitieren. Das machte der neue Graepel-Geschäftsführer Maximilian Irps im Gespräch mit der FDP-Landeschefin Lydia Hüsken deutlich.
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Doch nicht nur der fortschreitende Bau der A14 im Norden von Sachsen-Anhalt samt der neuen Elbbrücke ist das Gesprächsthema beim Besuch der FDP-Landespolitiker bei Graepel in Seehausen gewesen. Maximilian Irps nutzte die Gelegenheit, auf die von einem Unternehmen in dieser Größenordnung verlangte Bürokratie aufmerksam zu machen.
Für den Geschäftsführer und seine Vorstandsmitglieder des Seehäuser Metallveredlers und Metallbauers sei dieses zeitaufwendige Prozedere keineswegs nachvollziehbar. Irps, der seit September 2022 in dieser Funktion ist, sprach im Gespräch mit der Ministerin für Infrastruktur und Digitales von „dunklen Wolken“, für den der bürokratische Aufwand bei ihm sorge.
„Das bewegt mich wirklich“, betonte Irps gegenüber Hüskens. „Die Bürokratie hat sich in den letzten Jahren in eine Dimension entwickelt, wo sie aus der Balance geraten ist“, sagte der Geschäftsführer des Seehäuser Standortes, an dem 325 Beschäftigte tätig sind. Er nannte mit der Arbeit des Nachweisgesetzes, dem Verlangen von Zertifikaten oder dem Schriftverkehr mit Landesämtern einige Beispiele, die viel Zeit in Anspruch nehmen würden.
Die Menge an bürokratischen Aufgaben sei es, „die völlig aus dem Ruder gelaufen ist“. Uwe Moritz, Prokurist des Familien-Unternehmens, gab weiterhin zu bedenken, dass das bekannte Zitat „Zeit ist Geld“ angesichts der vielen Tätigkeiten nebenher nicht zu verachten sei. Er sprach dahingehend von einem Wettbewerbsnachteil, den Deutschland gegenüber anderen Nationen habe. Lydia Hüskens kann die Kritik nachvollziehen. „Die Vielzahl an Regeln erdrosselt unser großes Engagement“, meinte die FDP-Landesvorsitzende.
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Sehnsüchtig wartet das Unternehmen, das insgesamt fünf Standorte – drei in Deutschland, je eines in den Vereinigten Staaten und Indien – unterhält, auf die Nordverlängerung der A 14. Aktuell sei der „An- und Abtransport eine große Herausforderung“, sagte Moritz zur momentanen Infrastruktur quasi vor der Haustür. Die vielen Fahrzeuge, die den Metallbauer täglich aus allen Himmelsrichtungen anfahren und verlassen, hätten durch die noch nicht vorhandene Autobahn als Schnellstraße Zeitverluste.
Für Hüskens war der Blick bei der Wittenberger Elbbrücke und dementsprechend auf das Baugeschehen jedoch positiv. Sie sah im Vergleich zu ihrem letzten Besuch „deutliche Fortschritte“. Lydia Hüskens hofft, dass die Nordverlängerung der Autobahn 14 Magdeburg-Schwerin so schnell wie möglich Realität wird. „Wir haben keine rechtlichen Probleme mehr“, erklärte die FDP-Chefin.