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Die Betreuung der Senioren aus Schorstedt und Grävenitz liegt für ein Jahr in den Händen von Renate Schrader (59) Gute Seele beim monatlichen Treff

Von Axel Junker 27.07.2011, 06:32

Seit April kümmert sich Renate Schrader (59) um die Senioren aus Schorstedt und Grävenitz. Dabei kommt bei den Rentnern nicht nur der monatliche Treff mit dem selbstgebackenen Kuchen ausgesprochen gut an.

Grävenitz. Das Kaffeewasser läuft durch, der frisch gebackene Kuchen steht auf dem Tisch und das Kaffeegeschirr ist verteilt. Renate Schrader zündet noch eine Kerze an. "Jetzt können meine Senioren kommen", sagt die 59-Jährige. Seit April kümmert sich Renate Schrader um die Senioren aus Schorstedt und Grävenitz. Dazu gehört nicht nur der monatliche Treff wie am vergangenen Donnerstag im Dorfgemeinschaftshaus von Grävenitz.

Renate Schrader unterstützt die Senioren bei Ämterfahrten, schaut nicht nur zum Geburtstag bei den Rentnern zu Hause vorbei und geht auch mal mit ihnen bei Bedarf spazieren. Ein kleiner Höhepunkt ist jedoch immer der monatliche Treff - wechselweise in Schorstedt und Grävenitz. "Viele sehen sich nicht mehr", erzählt Renate Schrader. "Da ist der Seniorentreff ein willkommener Treffpunkt." Renate Schrader ist dabei die gute Seele.

Bei der Betreuung der Senioren handelt es sich um eine Beschäftigungsmaßnahme für ein Jahr. Zuvor hatte sich Schorstedts Ortsbürgermeisterin Roswitha Schmalenberg um die Rentner der beiden Dörfer gekümmert. Als Schmalenberg auch in Schichten arbeiten musste, fehlte die Zeit für die regelmäßigen Seniorentreffs. "Da entstand so etwa für ein halbes Jahr ein luftleerer Raum", erzählt Roswitha Schmalenberg. Mit Renate Schrader hätte sie dann einen "Glücksgriff" getätigt. "Sie kommt sehr gut bei den Senioren an und kann auch wunderbar backen", verrät Schmalenberg. Die Termine samt der entsprechenden Angebote sprechen die beiden Damen regelmäßig ab.

Bevor Renate Schrader die Seniorenbetreuung übernahm, war sie sich etwas unsicher. Sie hatte so etwas vorher noch nicht gemacht, erklärte sie der Ortsbürgermeisterin. Doch spätestens seit dem ersten Seniorentreff hatten sich die Bedenken in Luft aufgelöst.

Renate Schrader stammt aus Polkau, zwei Dörfer von Grävenitz entfernt. 1973 heiratete sie nach Grävenitz und wohnt seitdem in dem Schorstedter Ortsteil. Als Tierpflegerin arbeitete sie über Jahre in der Landwirtschaftlichen Produktions-Genossenschaft (LPG) Grävenitz. "Deshalb kenne ich auch alle", sagt Schrader.

Alte LPG-Zeiten lässt Renate Schrader daher nicht selten aufleben. So wie am vergangenen Donnerstag, als sie amüsante Geschichten zur Rübenpflege zum Besten gab. Und zum Thema "Rübenhacken" hatte wohl jeder Schorstedter und Grävenitzer etwas beizutragen.

Beim jüngsten Seniorentreff im Dorfgemeinschaftshaus in Grävenitz war der Zuspruch der Senioren so groß, dass nachträglich noch eingedeckt werden musste. Spätestens als die zahlenmäßig starke Radlergruppe aus Schorstedt ihre Zweiräder am Gemeindehaus abstellte, war klar, dass die Plätze nicht reichen werden. "Um die 20 Leute werden es eigentlich immer", erzählt Renate Schrader. Manchmal aber eben auch mehr. Wie am Donnerstag.

Doch da lässt sich Renate Schrader nicht aus der Ruhe bringen. Auch wenn einige Senioren bei Kaffee und Tee noch ihre Sonderwünsche vorbringen. Schnell war Platz für zusätzliche Stühle und Gedecke geschaffen und ebenso schnell waren auch alle weiteren Wünsche erfüllt. Und der von Renate Schrader gereichte Kuchen kam sowieso wieder sehr gut an.

Die von Renate Schrader organisierten Seniorentreffs bestehen aber nicht nur aus einer Kaffeetafel. Zuletzt ging es mit dem Kremser nach Meßdorf. Alle waren begeistert und erzählten am Donnerstag immer noch davon. Im August wird dann in Schorstedt gegrillt. Und für die weiteren Treffs lässt sich Renate Schrader auch noch etwas einfallen.